Pflicht­versicherungen für Selbstständige: Diese Regelungen gelten für bestimmte Berufe

Für bestimmte Berufe des Heilwesens ist eine Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben, die bei Personenschäden und Sachschäden einspringt. Genauer gesagt, besteht nach dem Kammergesetz für Heilberufe eine Versicherungspflicht für

• Apotheker:
  Berufshaftpflicht für Apotheker – Wichtig: neben dieser gelten für Sie noch folgende weitere Versicherungspflichten: Nach § 94 des Arzneimittelgesetzes müssen Sie eine Produkthaftpflichtversicherung abschließen – sofern Sie als pharmazeutischer Unternehmer im Sinne des § 4 Absatz 18 AMG gelten. Darüber hinaus legt nach §11a des Apothekengesetzes fest, dass Apotheker über eine Transportversicherung verfügen müssen, wenn Sie einen Medikamentenversand anbieten.
• Ärzte:
  Berufshaftpflicht für Ärzte
• Heilpraktiker:
  Berufshaftpflicht für Heilpraktiker – falls Sie Mitglied der Kammer sind.
• Zahnärzte:
  Berufshaftpflicht für Zahnärzte

Auch für bestimmte planende Berufe ist eine Haftpflichtversicherung bei Personen- und Sachschäden gesetzlich oder durch die jeweiligen Landeskammern vorgeschrieben. Dies betrifft die Berufe

• Architekten:
  Berufshaftpflicht für Architekten
• Ingenieure:
  Berufshaftpflicht für Ingenieure

Lesen Sie die Regelwerke genau, die für Ihre selbstständige Tätigkeit gelten. Denn:

• Die Gesetze sind entweder bundes- oder landesweit gültig. Somit können die Vorschriften zur Pflichtversicherung auch von Bundesland zu Bundesland variieren – beispielsweise gibt es für Architekten und Ingenieure erhebliche Unterschiede zwischen der bayerischen und der sächsischen Regelung zur Pflichtversicherung.
• Die Pflicht, eine Versicherung abzuschließen, betrifft einen Gewerbetreibenden oder Freiberufler zum Teil auch nur, wenn er bestimmte Tätigkeiten ausführt. Ein Beispiel: Sind Sie Hebamme und leisten Geburtshilfe, müssen Sie eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Beschränkt sich Ihre Tätigkeit auf die Zeit vor und nach der Entbindung, ist der Abschluss einer Hebammen-Haftpflicht dringend zu empfehlen, aber nicht per Gesetz verpflichtend.
• Besteht für Ihren Beruf eine Versicherungspflicht, so handelt es sich häufig um eine Berufs- oder Betriebshaftpflicht­versicherung, die abzuschließen ist. Diese Versicherungen greifen in unterschiedlichen Schadensfällen. Folglich ist wichtig, einen genauen Blick darauf zu werfen, welches Deckungskonzept der Pflichtversicherung vorgeschrieben ist.