Ein Geschäftskonto richten viele Unternehmer gleich nach der Firmengründung ein, um private und betriebliche Transaktionen konsequent voneinander zu trennen. Denn als Gründer, Selbstständiger oder Unternehmer ist es wichtig alle betrieblichen Finanzen im Blick zu haben. Zu den üblichen Vorbereitungen auf die Selbstständigkeit zählt daher die Auswahl eines Geschäftskontomodells. Dabei unterscheiden sich die Konditionen verschiedener Anbieter erheblich. Mit unserem Geschäftskonto-Vergleich erhalten Sie einen Überblick über die Leistungen der verschiedenen Konten. So können Sie die Anbieter schnell und einfach vergleichen und Ihr Geschäftskonto direkt online abschließen.
Ein Geschäftskonto, oder auch Firmenkonto oder Businesskonto genannt, ist ähnlich wie ein Girokonto für den geschäftlichen Zahlungsverkehr. Sie können Überweisungen tätigen, Daueraufträge einrichten und Ein- und Auszahlungen vornehmen. Da es die gleichen Grundfunktionen wie ein privates Girokonto hat, wird das Geschäftskonto auch häufig Geschäftsgirokonto genannt. Daneben gibt es noch das Tagesgeldkonto und Festgeldkonto für Geschäftskunden. Die Leistungen beim Geschäftskonto entsprechen denen des Privatkontos. Unter anderem sind dies Überweisungen, Bareinzahlungen und -auszahlungen sowie SEPA-Lastschriften. Auf Wunsch gibt das Kreditinstitut auch eine EC- oder Kreditkarte für das Geschäftskonto heraus. Darüber hinaus räumen Banken den gewerblichen Kunden analog zum Privatkundengeschäft einen Dispo-Kreditrahmen ein, wenn die Bonität des Unternehmens gegeben ist.
Ein Geschäftskonto empfiehlt sich für alle Selbstständigen, Unternehmer und Freiberufler - auch wenn Sie nur als Kleinunternehmer tätig sind oder Ihr Unternehmen gerade erst gegründet haben. Grundsätzlich sind Unternehmen dazu verpflichtet, mindestens ein Geschäftskonto zu führen. Von dieser Verpflichtung sind Freiberufler und Selbstständige ausgenommen. Denn als Kleinunternehmer dürfen Sie das private Girokonto auch für betriebliche Transaktionen nutzen. Allerdings sind alle Gewerbetreibenden angehalten, die geschäftlichen Einnahmen und Ausgaben vollständig nachweisen zu können. Daher ist ein separates Geschäftskonto vorteilhaft.
Geschäftskonten haben zwar grundsätzlich die gleichen Funktionen wie Privatkonten, einen wesentlichen Unterschied gibt es aber dennoch: Sie ermöglichen Ihnen die Teilnahme am Lastschriftverfahren, das Sie Ihren Kunden als bequeme Zahlungsoption anbieten können. Auf diese Weise können Sie Beträge direkt vom Konto Ihrer Kunden abbuchen.
Im Vergleich zum privaten Girokonto sind beim Geschäftskonto höhere Kontoführungsgebühren üblich. Andererseits gewähren die Kreditinstitute den Geschäftskunden mitunter bessere Konditionen. Beispielsweise können mehrere Personen kontoführungsberechtigt sein. Außerdem ist der Kreditrahmen oft höher als im Privatkundengeschäft.
Die Möglichkeit der Anbindung an die Software eines Drittanbieters ist beim Geschäftskoto meist gegeben. Dadurch können die gewerblichen Kunden Transaktionen auch unterwegs oder vom Homeoffice aus tätigen. Schnittstellen zu DATEV oder anderen Buchhaltungsprogrammen sind bei vielen Kontomodellen ebenfalls vorhanden. Dadurch ist es möglich, alle Geschäftsvorgänge automatisch zu verbuchen und der jeweiligen Kategorie zuzuordnen. Darüber hinaus ist die automatische Berechnung der anfallenden Umsatzsteuer und Einkommenssteuer möglich. Dies hilft dem Unternehmer, den Überblick über die Fälligkeit der Steuer zu behalten und Säumniszuschläge zu vermeiden.
Neben der Möglichkeit des Lastschriftverfahrens, bietet Ihnen die Eröffnung eines Geschäftskontos den Vorteil, Ihre privaten und gewerblichen Finanzen klar voneinander zu trennen. Sind Sie Freiberufler oder Einzelunternehmer, ist es Ihnen teilweise erlaubt, Ihr privates Girokonto für Ihre selbstständige Tätigkeit zu nutzen. Aber aufgrund des Risikos, die privaten und geschäftlichen Finanzen zu vermischen, ist dies nicht zu empfehlen. Die Trennung Ihrer Finanzen erleichtert Ihnen die Steuererklärung und das betriebliche Rechnungswesen.
Bei einem gemeinsamen Konto für berufliche und private Zwecke ist eine mühevolle Herausfilterung der Ausgaben und Einnahmen erforderlich. Dies kostet den Kontoinhaber und Dritte (z. B. Steuerberater, Buchhalter oder Wirtschaftsprüfer) viel Zeit. Mit einem Geschäftskonto haben Unternehmer und Selbstständige einen besseren Überblick über die Lage der Finanzen und mögliche Außenstände. Wer eventuelle Kostentreiber schnell identifizieren möchte, wird dies mit einem Geschäftskonto ebenfalls besser bewerkstelligen. Des Weiteren schützt ein Geschäftsgirokonto Ihre Privatsphäre, da Ihre privaten Finanzen bei einer Revision des geschäftlichen Zahlungsverkehrs nicht offengelegt werden.
Das Führen eines Geschäftskontos ist für Sie als Unternehmer nicht gesetzlich vorgeschrieben. Es besteht lediglich eine gesetzliche Nachweispflicht des geschäftlichen Zahlungsverkehrs. Eine Ausnahme bilden Kapitalgesellschaften (zum Beispiel GmbHs und AGs). Denn diese müssen für den Eintrag im Handelsregister ein Geschäftskonto mit dem Eigenkapital nachweisen, das im Gründungsprotokoll genannt wird. Aber auch, wenn Ihr Unternehmen eine andere Rechtsform hat, kann Ihre Bank verlangen, dass Sie Ihr Konto in ein Geschäftskonto umwandeln.
Beim Geschäftskonto-Vergleich sollten Gründer sowohl die Kosten als auch die Leistungen in den Blick nehmen. Dabei ist es wichtig, die individuellen Rahmenbedingungen der Kontomodelle zu berücksichtigen. Die Frage, welches Geschäftskonto optimal ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Ein Onlineshop hat ganz andere Bedingungen als ein Geschäft mit ständigem Bargeldbedarf. Bei einer Möbelspedition, die sich in ganz Europa engagiert, sind die Anforderungen wiederum völlig anders als bei einer ortsgebundenen Autowerkstatt. Damit Sie einschätzen können, welche Konditionen für Ihre geschäftlichen Zwecke besonders geeignet sind, haben wir Ihnen einen Geschäftskonto-Vergleich zusammengestellt.
Bezüglich der Höhe der Kontoführungsgebühren für Geschäftskonten reicht die Bandbreite von wenigen Euro im Monat bis zu knapp 100 Euro. Einige Banken werben damit, dass bei ihnen ein Geschäftskonto "kostenlos" oder "gebührenfrei" sei. Aber die Gebührenfreiheit kann an Voraussetzungen geknüpft sein. Beispielsweise beschränken manche Kreditinstitute den Gebührenverzicht auf bestimmte Berufsgruppen, Unternehmensrechtsformen oder Firmen mit einem monatlichen Mindestumsatz. Zweitens kann es sein, dass bei einem Geschäftskonto zwar keine pauschalen Kontoführungsgebühren anfallen, aber die Bank verlangt stattdessen Gebühren für einzelne Buchungen oder Leistungen. Manche Kreditinstitute erheben außerdem Gebühren für die EC-Karte bzw. Kreditkarte oder für Zweitkarten.
Beleghafte Buchungen sind solche Transaktionen, die ein Bankmitarbeiter anhand eines Überweisungsträgers oder anderen Belegs ausführt. Beleglose Buchungen nimmt dagegen der Kunde im Online-Banking, am Telefon oder Terminal eigenständig vor. Letztere sind preiswerter als beleghafte Buchungen, da die Bank kein Personal und keine Sachmittel benötigt. Die meisten Institute verlangen daher pro beleglose Buchung nur wenige Cent oder verzichten ganz auf Gebühren. Bei den Kosten für beleghafte Buchungen liegt die Bandbreite bei 50 Cent bis drei Euro pro Transaktion. Manche Kreditinstitute räumen ihren Gewerbekunden ein bestimmtes Kontingent an beleghaften und beleglosen Buchungen ein. Erst wenn dieses ausgeschöpft ist, fallen Gebühren an.
Gründer sollten prüfen, wie viele beleghafte und beleglose Buchungen pro Monat zu erwarten sind. Schon bei der Begleichung der Rechnungen durch die Kunden ergeben sich erhebliche Unterschiede. Beispielsweise kann ein Firmenumsatz von 7.000 Euro pro Monat mit 1.000 Buchungen verbunden sein (verkaufte Menge = 1.000 zum Einzelpreis von 7 Euro) oder mit 7 Buchungen (verkaufte Menge = 7 zum Einzelpreis von 1.000 Euro). Im ersten Fall wäre ein Geschäftskonto mit geringen pauschalen Kontoführungsgebühren und hohe Gebühren für die Buchungen sehr unwirtschaftlich.
Gründer, die ein Geschäft in der Innenstadt betreiben wollen, werden in vielen Fällen auf die zuverlässige Versorgung mit Münzgeld angewiesen sein. Ein Kriterium für die Auswahl kann in diesem Fall die Nähe zu den entsprechenden Bankautomaten sein. Auch mögliche Gebühren für die Auszahlung von Bargeld sind dann bei der Entscheidung für ein Geschäftskonto zu berücksichtigen. Gleiches gilt für die Einzahlung von Bargeld.
Viele Banken stellen ihren Geschäftskunden für eine Firmen-EC- oder Kreditkarte eine zusätzliche jährliche Gebühr in Rechnung. Bei einem Geschäftskonto sollte der Kontoinhaber mindestens eine Kreditkarte oder EC-Karte kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr erhalten, um am Terminal Transaktionen abwickeln zu können. Außerdem ist es mit dieser Karte möglich, an den Automaten der kooperierenden Banken Bargeld abzuheben. Manche Kreditinstitute bieten ihren Firmenkunden mehrere Business-Kreditkarten. An goldene Business-Kreditkarten sind oft attraktive Versicherungsprodukte geknüpft, beispielsweise Reiserücktrittsversicherungen für Geschäftsreisen oder eine Auslandskrankenversicherung. Wenn Sie regelmäßig geschäftlich ins Ausland reisen, sollte Ihr Geschäftskonto eine entsprechende Kreditkarte und die auch im Ausland kostenlose Bargeldversorgung enthalten.
Auch die Verzinsung ist ein wesentliches Kriterium beim Geschäftskonto-Vergleich. Die Unterschiede bei den Zinsen für Dispokredite und den Überziehungszinsen zwischen verschiedenen Banken sind erheblich. Wenn bei Ihrem Unternehmen zwischenzeitlich negative Kontostände möglich sind, sollten Sie genau auf die entsprechende Verzinsung achten. Umgekehrt können bei einem höheren Guthaben auf dem Geschäftskonto Negativzinsen einen erheblichen Kostenfaktor darstellen.
Viele Unternehmer und Selbstständige führen zusätzlich zum Geschäftskonto auch ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Denn ein Geschäftskonto für den Zahlungsverkehr von Unternehmen bietet normalerweise keine nennenswerte Verzinsung. Wenn Sie regelmäßig oder gelegentlich über ein höheres Guthaben auf Ihrem Geschäftskonto verfügen, sollten Sie beim Vergleich der Modelle auch die Konditionen für ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto berücksichtigen. Dann können Sie mit geringem Aufwand ein zusätzliches Konto nutzen, um Zinsen zu generieren.
Manche Banken bieten weitere Boni in Verbindung mit einem Geschäftskonto an. Zum Beispiel werben einige mit einem Startguthaben auf dem Geschäftskonto, mit Sachprämien oder kostenlosen Versicherungen. Diese Boni sollten beim Geschäftskonto Vergleich nur dann den Ausschlag geben, wenn sich zwei Angebote im Preis-Leistungs-Verhältnis ansonsten genau entsprechen.
Direktbanken haben oft den Vorteil, dass sie geringere Betriebskosten haben und ihre Leistungen daher den Kunden günstiger anbieten können. Ein weiterer Vorzug einiger Direktbanken ist die Ausstattung der Geschäftskunden mit Steuer- und Buchhaltungstools.
Manche Direktbanken bieten zusätzlich zum Geschäftskonto auch eine kostenlose Visa- oder Mastercard an. Ein Nachteil der Direktbanken besteht darin, dass sie nur über wenige eigene Geldautomaten verfügen. Allerdings kooperieren Direktbanken mit Filialbanken, um die flexible Bargeldversorgung ihrer Kunden zu gewährleisten. Unternehmer, die regelmäßig Ihre Tageseinnahmen in bar zur Bank bringen oder Münzgeld benötigen, sind auf ein enges Netz an passenden Automaten angewiesen. Wenn Geschäftsleute das Bargeld bei Fremdbanken einzahlen müssen und diese Transaktion jedes Mal mit Gebühren verbunden ist, kann dies die geringeren pauschalen Kontoführungsgebühren schnell überkompensieren.
Ein weiterer Unterschied der Direktbanken zu den Filialbanken ist, dass die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit einem Bankmitarbeiter nicht gegeben ist. Kunden können zwar telefonisch, per Mail oder Chat Beratung einholen. Manchen Geschäftskunden ist jedoch der persönliche Austausch besonders wichtig. Bei Filialbanken sind dafür die Gebühren oft etwas höher. Als Gründer sollten Sie prüfen, ob die Leistungen der Filialbank für Ihr Unternehmen wichtig und die höheren Kosten daher gerechtfertigt sind. Wenn Sie beispielsweise regelmäßige Bargeld einzahlen bzw. abheben müssen oder besonderen Wert auf eine persönliche Beratung legen, ist eine Filialbank die bessere Option.
Grundsätzlich können nur Geschäftsführer sowie Bevollmächtigte ein Geschäftskonto eröffnen. Der Kontoinhaber muss volljährig sein, also das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben. Der Firmensitz oder eine Niederlassung muss sich in der Regel in Deutschland befinden. Sobald Sie sich für ein Kontomodell entschieden haben, können Sie das Geschäftskonto in der Bankfiliale oder online eröffnen.
Wenn Sie ein Geschäftskonto einrichten wollen, dann sollten Sie sich bei der Bank erkundigen, welche Dokumente vorzulegen sind. Üblicherweise verlangen die Kreditinstitute die Vorlage folgender Dokumente:
Ein Geschäftskonto ist zwar meist nicht kostenlos, erleichtert aber die Buchführung ganz erheblich. Denn das Geschäftskonto hilft Ihnen und Ihrem Steuerberater, den Überblick über die Finanzen zu behalten. Ein Vergleich der verschiedenen Angebote, der jeweiligen Kosten und Leistungen lohnt sich. Denn jedes Unternehmen hat spezifische Anforderungen an die Dienstleistungen einer Bank. Insbesondere folgende Fragen sollten Sie klären, wenn Sie sich unter den verschiedenen Angeboten für ein Geschäftskonto entscheiden: