Gründung & Geschäftsideen

In 6 Schritten zum eigenen Business

Hotel eröffnen: So verwirklichen Sie Ihren Traum von der eigenen Gästeunterkunft

Wenn Sie sich entschieden haben, ein eigenes Hotel zu eröffnen, sollten Sie ein originelles Konzept präsentieren können, das auf einer schlüssigen Planung basiert. Ganz am Anfang Ihrer Businessplan-Erstellung sollte dabei die Marktanalyse stehen. Sie entscheidet maßgeblich über den Erfolg Ihres Hotels. Denn Angebote gibt es mittlerweile viele. Und Wellnessbereich oder Kinderbetreuung haben sich in der Hotellerie sowohl bei kleineren als auch größeren Häusern sowie Ketten längst als Standard etabliert.

Kostenloser Gründer-Newsletter mit nützlichen Tipps

Zum Gründer-Newsletter von Finanzchef24 anmelden

Viele erfolgreiche Gründer erhalten bereits alle 14 Tage nützliche Tipps und attraktive Partnerangebote per E-Mail.

1. Mit einem guten Hotelkonzept gegen die Konkurrenz bestehen

Angebot

Im Hotelgewerbe sind mittlerweile vor allem Hotelketten wie InterContinental, Hilton oder Marriott besonders dominant vertreten, selbst in ländlicheren Gegenden. Und auch an zahlreichen Privatanbietern mangelt es nicht. Doch trotz der Konkurrenz sind Ihre Pläne zur Hotelgründung nicht ohne Erfolgsaussicht. Sie können sich mit Ihrem eigenen Hotel in dem stark umkämpften Markt positionieren, indem Sie zum Beispiel eine Nische bedienen und ein einzigartiges Angebot für Ihre Gäste entwerfen.

Und so geht’s: Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Markt, der für Ihre Hotelgründung eine Rolle spielt. Recherchieren Sie dazu, welche anderen Hotels, Unterkünfte und Gastronomiebetriebe in Ihrem Umfeld tätig sind (oder die wie Sie geplant haben, bald tätig zu werden). Ein weiterer Bestandteil der Wettbewerbsanalyse ist, Dienstleister und Lieferanten zu finden, die mit Ihnen zusammenarbeiten.

Nachfrage

Darüber hinaus sollten Sie mehr über Ihre potenziellen Gäste erfahren: Wie viele Reisende kommen in die Region/Stadt? Zahlen dazu erhalten Sie beispielsweise über den Tourismusverband, das Statistische Bundesamt oder die Tourismuszentrale Ihrer Stadt. Sind es überwiegend Urlauber oder Geschäftsleute? Welche Interessen haben die Gäste – geht es ihnen um Wellness, Sport, Erholung, Familienaktivitäten oder Geschäftstermine? Gibt es eventuell saisonale Schwankungen, was das Klientel und die Zahl der Reisenden betrifft? Einige Beispiele dazu: Familien sind in ihren Reisezeiträumen in der Regel abhängig von Schulferien, Wintersportgebiete haben zur Skisaison ein erhöhtes Touristenaufkommen, Senioren nutzen dagegen gerne die Nebensaison in Frühling und Herbst für ihre Reiseaktivitäten.

Aus dieser Marktanalyse sollten Sie am Ende Erkenntnis darüber gewinnen, welches Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der Region besteht, in der sie geplant haben, Ihr Hotel zu eröffnen. Kommen Sie zu dem Schluss, dass den wenigen Reisenden im Jahr eine große Auswahl an Hotels gegenüber steht, ist der Markt gesättigt. In diesem Fall ist es sehr schwierig für Sie, sich mit ihrem neu gegründeten Hotel zu etablieren. Entdecken Sie allerdings eine Lücke im vorhandenen Angebot, kann es sich durchaus lohnen, diese zu besetzen, wie folgende Beispiele zeigen:

Iglu-Lodge Oberstdorf

Der Alpenort Oberstdorf ist als Kurort sowie Sommer- und Wintersportziel ganzjährig gut besucht, entsprechend viele Hotelangebote stehen den Gästen zur Verfügung. Um sich von der Masse abzuheben, bietet die Iglu-Lodge ein einzigartiges Konzept, das durch verschiedene außergewöhnliche Events ergänzt wird, beispielsweise BBQ Night mit Grill-Werkstatt oder ein Live Konzert. In Deutschland ist diese Idee so nur noch auf der Zugspitze zu finden. In beiden Fällen ist diese Form der Übernachtung circa drei Monate im Jahr möglich. Auch das betont die Exklusivität einer solchen Beherbergung.

Das Baumhaushotel auf der Kulturinsel Einsiedel

Diese Übernachtungsmöglichkeit ist die erste ihrer Art in Deutschland und wurde dafür mit dem Deutschen Tourismuspreis ausgezeichnet. Das Baumhaushotel auf der Kulturinsel Einsiedel fügt sich thematisch bestens in die Umgebung und den zugehörigen Abenteuerfreizeitpark ein. Das Angebot richtet sich insbesondere an Familien. Den Gästen stehen hier neun individuell gestaltete Baumhäuser zur Verfügung. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten wurde das Angebot um weitere Unterkünfte ergänzt, die sich ebenfalls am übergeordneten Leitthema orientieren, jedoch unterschiedliche Preisklassen und Zielgruppen bedienen.

Hotel Fronfeste in Amberg

Wenn Sie ein Hotel in einem bestehenden Gebäude planen, könnte Sie diese Idee inspirieren: Die Betreiber des Hotels Fronfeste in Amberg betonen die frühere Funktion des Hauses als Gefängnis und haben ihr Konzept entsprechend angepasst, angefangen von der visuellen Ausgestaltung bis hin zum Veranstaltungspaket. Auch das gesamte Marketing wurde in diesem Fall darauf abgestimmt und sticht besonders hervor. Das Gefängnishotel will die Vergangenheit des Gebäudes erlebbar machen, ohne dabei jedoch auf Komfort zu verzichten. Damit öffnet man sich für Touristen und Geschäftsleute gleichermaßen.

Auf Basis Ihrer Ideen sollten Sie Ihr Vorhaben weiter konkretisieren und an der primären Zielgruppe ausrichten, sprich, Service- und Veranstaltungsangebot detailliert ausarbeiten. Richtet sich Ihr Hotelkonzept überwiegend an Geschäftsreisende, bietet sich ein Reinigungs- oder Shuttleservice an. Möchten Sie vor allem Touristen für Ihr Hotel gewinnen, können Sie mit Reiseführern auf dem Zimmern und Leihfahrrädern punkten. Die Preisgestaltung sollte jedoch die finanziellen Möglichkeiten Ihrer Zielgruppe berücksichtigen. Ein Hostel wird beispielsweise überwiegend von Low-Budget-Reisenden genutzt. Sie sollten aber Ihre monatlichen Ausgaben kennen und mehr als eine Kostendeckung anstreben.

Gut zu wissen!

Durch eine Spezialisierung schränken Sie die Zahl der adressierten Gäste womöglich ein, Ihr Hotel kann sich aufgrund des Alleinstellungsmerkmals so jedoch vom Wettbewerb abheben und davon im hohen Maße profitieren.

Daneben spielen für eine Hoteleröffnung noch weitere Faktoren eine Rolle. Die Entscheidung für die Eröffnung Ihres Hotels sollten Sie grundsätzlich standortabhängig treffen. Bedenken Sie also neben der Wettbewerbssituation auch die Lage des geplanten Hotels beziehungsweise die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Parkmöglichkeiten. Die Anbindung an eine gute Infrastruktur ist aber nicht nur im Hinblick auf die Gäste wichtig, sondern auch hinsichtlich der Lieferwege und dem Angebot an Dienstleistern und Personal. Können Sie hier auf ein umfangreiches Netzwerk zurückgreifen?

Auch die Nähe zu Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Messegeländen oder Freizeitparks können sich positiv auf die Anzahl der Gäste auswirken. Ein weiterer Punkt ist die Attraktivität der Umgebung. Kann Ihr Hotel den Gästen angeschlossene Naherholungsgebiete oder Strandlage bieten? Hat der Gast schon beim Aufstehen eine tolle Sicht auf die Stadt oder Berge? Vielleicht können Sie diesen Mehrwert zur Abgrenzung von der Konkurrenz sogar als Alleinstellungsmerkmal deklarieren. All diese Überlegungen sollten Sie mit einbeziehen, wenn Sie Ihr eigenes Hotel gründen möchten.

2. Welche gesetzlichen Auflagen gibt es zu beachten?

Darüber hinaus stehen Sie als Hotelbetreiber vor der Entscheidung die gastronomische Versorgung abzubilden. Sie können sich dabei auf ein Frühstückbuffet beschränken oder ganztägige Küche anbieten. Ihr gastronomisches Angebot müssen Sie dabei nicht auf Ihre Hotelgäste begrenzen. Möchten Sie Ihre Speisen und Getränke auch externen Gästen anbieten, gilt es zu beachten, dass dafür vor Betriebsbeginn eine zusätzliche Genehmigung notwendig ist, die sogenannte Gaststättenerlaubnis.

Neben dem Antrag auf Gaststättenerlaubnis müssen Sie folgende Unterlagen vorlegen:

hotel-eroeffnen-gesetz
  • Unterrichtungsnachweis der Industrie- und Handelskammer über notwendige lebensmittelrechtliche Kenntnisse
  • Gewerbezentralregisterauszug (beziehungsweise Nachweis der Beantragung)
  • Grundriss der Räumlichkeiten für den Gaststättenbetrieb beziehungsweise Baugenehmigung
  • Polizeiliches Führungszeugnis (beziehungsweise Nachweis der Beantragung)

Betrieb eines Gaststättengewerbes

Der Betrieb eines Gaststättengewerbes ist erlaubnisfrei, wenn Sie lediglich alkoholfreie Getränke und/oder zubereitete Speisen anbieten beziehungsweise den Ausschank alkoholischer Getränke auf Ihre Gäste beschränken. Für eine Tätigkeit im Lebensmittelbereich ist aber die Erstbelehrung über das Infektionsschutzgesetz (IfSG) unabdingbar.

In jedem Falle müssen Sie im Rahmen Ihrer Hoteleröffnung eine Gewerbeanmeldung bedenken (nach GewO). Gegebenenfalls benötigen Sie neben Ihren Ausweispapieren auch einen Auszug aus dem Handelsregister und eine Ausfertigung des Gesellschaftervertrages (abhängig von der gewählten Unternehmensform). Ganz wichtig auch: Die reine Anmeldung ist nicht ausreichend, Sie müssen zusätzlich eine Konzession (Erlaubnis) vom Gewerbeamt einholen.

Je nach Angebot Ihres Hotelbetriebs können diese Punkte auch auf Sie zukommen:

  • GEMA Gebühren, wenn Sie Musik oder TV-Programme dauerhaften Publikumsverkehr zugänglich machen. Vor dem Bundesgerichtshof wurde Ende 2015 aber eine Ausnahmeregelung für Hotels getroffen, die ihre Zimmer mit DVB-T-Empfang ausstatten. Eine Tarifübersicht der GEMA finden Sie online.
  • Tarife für Pay TV (z.B. Sky Fußballübertragung)
  • Vergnügungssteuer für Spielautomaten (bezogen auf die sogenannte Nettokasse; wird örtlich unterschiedlich erhoben)

Außerdem: Nach dem Beherbungsstatistikgesetz (BeherbStatG) unterliegen Sie bei Betrieb einer Unterkunft für mindestens zehn Gäste gleichzeitig auch der Auskunftspflicht für Erhebungen. Weitere Regelungen greifen beispielsweise im Umgang mit Personal, z.B. das Arbeitszeitgesetz, Mutterschutzgesetz oder Jugendarbeitsschutzgesetz.

3. Wichtige Fach- und Branchenkenntnisse für die Hotelgründung

Wie Sie feststellen, ist das Vorhaben ein Hotel zu eröffnen, eine sehr komplexe Angelegenheit. Sie werden hierbei in unterschiedlichsten Bereichen tätig, beispielsweise in der Buchhaltung, dem Personalmanagement oder im Kundenservice. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass Sie diese im Alleingang auch alle fachlich abdecken können müssen. Bestenfalls sollten Sie aber bereits persönliche Erfahrungen im Hotelgewerbe gesammelt haben und entsprechendes Fachwissen einbringen können.

In Ihrem angestrebten Tätigkeitsbereich empfiehlt sich unter anderem auch eine Ausbildung, zum Beispiel als Tourismuskaufmann bzw. -kauffrau oder Hotelfachmann bzw. -fachfrau, oder ein Studium im Touristikmanagement. Falls Sie nicht über kaufmännische Kenntnisse verfügen, können Sie diese Lücke über eine Personalentscheidung abdecken. Da Sie die Hotelleitung innehaben, befinden Sie sich jedoch im täglichen Umgang mit Menschen, sei es Ihr Personal oder Ihre Gäste. Ein gewisses Fingerspitzengefühl und Führungspotenzial sollten Sie daher mitbringen.

Um den Personalbedarf zu decken, werden Sie auch Mitarbeiter einstellen. Bereiten Sie sich gut auf die Personalgespräche vor und stellen Sie die richtigen Fragen. Ihr Hotel sollte den Qualitäts- und Serviceansprüchen der Gäste gerecht werden, und selbiges sollten Sie auch von Ihrem Personal verlangen. Sie haben als Hotelier zudem die Möglichkeit Mitarbeiter über eine Zeitarbeitsfirma zu beschäftigen. Damit lässt sich auch kurzfristiger Bedarf besetzen und es ist in der Regel mit Kosteneinsparungen verbunden.

Tipp: Zuschuss für Gründungs­beratungsleistungen!

Sie sind gerade in der Planungsphase und denken über eine Gründungsberatung nach? Nutzen Sie das Angebot und erkundigen Sie sich bei der IHK über einen Zuschuss für Beratungsleistungen. In Bayern werden beispielsweise 70 Prozent der Honorarkosten übernommen.

4. Solide Finanzierung vorsehen

Ob Immobilienpacht, Renovierungskosten, Personalgehälter oder Ausgaben für Dienstleister: Die Kosten, die mit einer Gründung in der Hotellerie verbunden sind, sind vielfältig und im Vergleich zu anderen Branchen sehr hoch. Umso größere Sorgfalt ist geboten. Tragen Sie daher vor Gründung alle anfallenden Ausgaben zusammen und erstellen Sie einen umfassenden Finanzplan.

Entscheidend ist an dieser Stelle auch die Überlegung, ein bestehendes Objekt zu nutzen oder einen Neubau zu erwägen. Letzteres ist hinsichtlich der Aufwendungen zur Inbetriebnahme des Hotels ungleich höher, doch auch ein Pachtverhältnis ist mit hohen Kosten verbunden. Eine vorhandene Immobilie steht in der Regel zum Kauf oder zur Pacht. Das kann ein Gebäude sein, welches bereits als Hotel besteht oder aber anderweitig genutzt wurde. In diesem Fall entstehen weitere Kosten, um es für die Hotelnutzung anzupassen. Die Höhe der Kosten variiert dabei in Abhängigkeit von den notwendigen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen. Nicht zuletzt ist auch die konkrete Lage in Deutschland ein entscheidender Kostenfaktor. In der Regel sind Mieten und Kaufpreise für Immobilien auf dem Land günstiger als in der Stadt. Ein erhebliches Preisgefälle kann auch zwischen verschiedenen Regionen Deutschlands auftreten, beispielsweise zwischen Leipzig und München.

Darüber hinaus dauert es eine gewisse Zeit, bis genügend Gäste kommen, um rentabel zu arbeiten. Ihr Businessplan sollte neben einem Ausblick auf Einnahmen und Ausgaben im Hotelbetrieb, die Anfangsphase Ihrer Existenzgründung entsprechend berücksichtigen. Während die Ausgaben zur Inbetriebnahme mit der Eröffnung Ihres Hotels zurückgehen, werden ab diesem Zeitpunkt monatliche Betriebskosten auflaufen. Die Besucherzahlen sind dagegen nur selten konstant und saisonalen Schwankungen unterworfen. Sie sollten das in Ihrer Finanzaufstellung bedenken, aber auch die Möglichkeit nutzen, diesen Bewegungen mit Ihrem Veranstaltungsangebot entgegenzuwirken, das Jahreszeiten und Wetterbedingungen berücksichtigt, und damit Einnahmeeinbußen auffangen. Durch personelle Lösungen über eine Zeitarbeitsfirma können Sie auch Ihre Mitarbeiterzahlen dem Gästeaufkommen anpassen und finanzielle Mehrausgaben vermeiden.

Um die Hotelfinanzierung und die anfallenden Betriebskosten zu stemmen, stehen Ihnen in Deutschland verschiedene Wege offen. Prüfen Sie beispielsweise Ihren Anspruch auf staatliche Förderung. Zudem haben Sie die Möglichkeit, Geschäftspartner und Investoren für Ihre Idee zu gewinnen oder sich mit Ihrem Businessplan und dem errechneten Finanzierungsbedarf an Banken und weitere externe Geldgeber (z. B. Privatinvestoren über Auxmoney) zu wenden. Welche Optionen sich für Ihre Unternehmensfinanzierung konkret eignen, können Sie jetzt auch schnell und bequem über unseren kostenlosen Finanzierungrechner ermitteln.

Wichtig für den Erfolg Ihres Unternehmens ist in jedem Falle eine realistische Finanzaufstellung. Aber auch nach der Eröffnung Ihres Betriebes sollten Sie regelmäßig eine Soll-Ist-Analyse durchführen und sich Ihren aktuellen Stand vergegenwärtigen. Mit dieser Aufstellung können Sie auch Bedarf oder unnötigen Mehraufwand identifizieren und entsprechende Anpassungen durchführen.

5. Die richtige Versicherung abschließen

Vergessen Sie nicht den gewerblichen Versicherungsschutz für Ihr Hotel. Sie sollten in jedem Fall eine Betriebshaftpflichtversicherung abschließen, die Sie im Fall von Personen- oder Sachschäden Dritter absichert. Sie haben viel mit Menschen zu tun, und sollte sich ein Gast auf Ihr Verschulden oder das Ihrer Mitarbeiter hin verletzen, kann das sehr teuer werden. Darüber hinaus dürfen Sie nicht auf eine Inhaltsversicherung verzichten, die Ihre gesamte Einrichtung sowie gelagerte Waren absichert. Mit dem Online-Rechner von Finanzchef24 können Sie verschiedene Angebote miteinander vergleichen und bequem online abschließen. Außerdem gewähren einige Versicherer Gründerrabatte bis zu 50 Prozent.

  • Empfohlen
    Regenschirm symbolisch für Inhaltsversicherung
    Inhaltsversicherung

    Wichtige Versicherung für Einrichtung, Waren und Geräte

  • Schutzschild symbolisch für Betriebshaftpflicht
    Betriebshaftpflicht

    Grundlegender Schutz bei Personen- und Sachschäden Dritter

  • rechtsschutz
    Rechtsschutzversicherung

    Versicherung bei rechtlichen Streitfällen und juristischen Fragen

6. Immobilie beziehen und einrichten

Wenn die Hotelfinanzierung steht, kann die Umsetzung der Geschäftsidee eingeläutet werden. In der Regel haben Sie zu diesem Zeitpunkt bereits ein passendes Objekt im Sinn und kennen den finanziellen Bedarf. Nachdem das Gebäude zur Verfügung steht und alle notwendigen Arbeiten abgeschlossen sind, können Sie Ihr Hotel einrichten. Hierbei sollten Sie den Geschmack und die Lebenswelt Ihrer primären Zielgruppe in jedem Fall berücksichtigen, denn Ihre Gäste sollen sich später wohlfühlen. Auch empfiehlt sich die Investition in qualitativ hochwertige und langlebige Ausstattung. Dennoch sollten Sie Reparaturen und Neuanschaffungen in Ihrem Businessplan vorsorglich einkalkulieren und sich einen Handlungsspielraum einräumen.

Tipp: Denken Sie an die Sicherheitsauflagen!

Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie alle notwendigen Sicherheitsauflagen wie Feuermelder, Notausgänge und Brandschutztüren erfüllen. Berücksichtigen Sie, dass die entsprechenden Richtlinien auch Einfluss auf geplante Baumaßnahmen nehmen können beziehungsweise sie erforderlich machen. Nützliche Informationen hierzu finden Sie auch im Leitfaden "Brandschutz in Hotels" des Hotel- und Gaststättenverbandes Berlin e.V. (DEHOGA Berlin).

Über die Gestaltung der Zimmer haben Sie schließlich die Möglichkeit, eine bestimmte Atmosphäre zu kreieren und Ihre Gäste anzusprechen. Unabhängig davon wie lange der jeweilige Aufenthalt ist, sollte dieser so angenehm wie möglich gestaltet werden. Schließlich wird das Zimmer vorübergehend das Zuhause eines Reisenden. Sie sollten Ihre Gäste und deren Bedürfnisse daher bestens kennen. Vor allem auf die Kleinigkeiten kommt es an. Damit können Sie sich einen Vorsprung vor der Konkurrenz sichern. Folgende Annehmlichkeiten wären denkbar:

  • Jugendherberge/ Hostel: Gemeinschaftsraum mit TV-Gerät und DVD´s, Bücherregal
  • Familienhotel: Kinderbetreuung und –Animation
  • Geschäftshotel: Fitnessstudio und Sauna; Zimmerausstattung inklusive Bügelbrett und Bügeleisen, Hausschuhe und Bademäntel, Schuhanzieher

Nichtraucherzimmer und Pflegeprodukte gehören in der Regel zur Standardausstattung eines Hotels. Eine Erweiterung macht daher durchaus Sinn. Denken Sie auch an eine nette Begrüßung: Stellen Sie Ihren Gästen beispielsweise eine Kleinigkeit auf dem Zimmer bereit. Sollten wiederholt Gäste bei Ihnen einkehren, ist das ein toller Erfolgsindikator und zugleich die beste Werbung für Ihr Hotel: Denn auch in Zeiten der Digitalisierung ist Mundpropaganda das beste Marketinginstrument für Ihr Unternehmen. Drücken Sie darum Ihre Wertschätzung für Ihre Stammgäste aus, z.B. indem Sie ihnen Rabatte gewähren oder Gutscheine ausstellen, beispielsweise für Anwendungen in Ihrem Hotel oder ein kostenloses Frühstück. Auch über persönliche Grußbotschaften auf dem Zimmer oder Annehmlichkeiten wie Late Check-out oder Upgrade in eine höhere Zimmerkategorie werden sich Ihre Stammgäste freuen. Aber Vorsicht: Sie sollten neuen Gästen nicht das Gefühl geben, weniger geschätzt zu werden.

Leider in vielen Hotels immer noch nicht zum Standard gehört eine kostenfreie und kabellose Internetverbindung im ganzen Haus. Dafür benötigen Sie einen zuverlässigen Provider, damit Ihre Verbindung auch stabil genug ist. Unser Tipp: Vergleichen Sie die Angebot verschiedener Dienstleister, wie zum Beispiel 1&1, M- net oder O2. Diese bieten für Geschäftskunden besondere Tarife an, die Ihren individuellen Anspruch abdecken.

7. Extra: Marketingstrategie für Hotelbetreiber

Um Gäste für Ihr Hotel zu gewinnen, empfiehlt sich auch eine auf Ihre Zielgruppe ausgerichtete Marketingstrategie zu entwickeln. Dabei wird Sie Ihr Weg ins Internet führen. Ihre Konkurrenz ist bereits nahezu vollständig im Netz aktiv. Mit einer eigenen Website haben Sie die Möglichkeit Ihr Hotel und Ihre Leistungen vorzustellen. Nutzen Sie diese! Über Online-Marketing können Sie zudem Ihre Reichweite erhöhen, die Auffindbarkeit im Netz steuern und Ihre Marke aufbauen. Im Kampf um die Kunden sollten Sie auch den direkten Kommunikationsweg mit diesen suchen. Konzentrieren Sie sich dabei auf ausgewählte und relevante Kanäle. Hier gilt Qualität vor Quantität.

Die Hotelsuche im Netz findet heutzutage zum Großteil über Online-Travel-Agenturen statt. Eine Listung auf diesen Portalen ist durchaus mit Vorteilen verbunden. Für eine Online-Buchung über diesen Weg fallen aber auch Vermittlungsgebühren in Höhe von ca. 20 Prozent Ihres Umsatzes an. Wenn Sie das vermeiden möchten, versuchen Sie die Kundennutzung auf Ihre Seite zu verlagern, indem Sie beispielsweise Preisnachlässe bei Buchungen über Ihre Website gewähren. In Abhängigkeit von Ihrer Zielgruppe finden Sie möglicherweise eine weitere Konkurrenz in Airbnb-Anbietern Ihrer Stadt. Schauen Sie sich Ihre Gegenspieler immer ganz genau an. Vielleicht können Sie hier auch noch etwas mitnehmen.

Im Rahmen der Werbung und des Hotelmarketing haben Sie weiterhin auch die Preisangabenverordnung (PangV) zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang müssen Sie beachten die Preistransparenz sicherzustellen und auf Umsatzsteuer und mögliche Preisbestandteile hinweisen. Das bedeutet, Sie sind verpflichtet den genauen Endpreis für ihre Zimmer auszuweisen und gut ersichtlich im Hotel anzubringen. In Gaststätten und ähnlichen Betrieben mit Getränke- und/ oder Essensausgabe sind die Preise in entsprechenden Preisverzeichnissen aufzuführen.

Als Inhaber eines sogenannten Beherbergungsbetriebes sind Sie übrigens per Gesetz Mitglied in der Berufsgenossenschaft (BGN: Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten). Gleiches gilt unter anderem auch für Ihre Arbeitnehmer. Die Zugehörigkeit zur zuständigen Berufsgenossenschaft und der Versicherungsschutz treten mit Beginn der vorbereitenden Tätigkeiten für das Hotel in Kraft. Denken Sie aber an die Sofortmeldepflicht für Ihre Branche: Sie müssen den Tag des Beginns eines Beschäftigungsverhältnisses spätestens bei dessen Aufnahme an die Datenstelle der Träger der Rentenversicherung melden.

Tipp: Mitgliedschaft beim Branchenverband des Gastgewerbes!

Informieren Sie sich auch über eine Mitgliedschaft beim Branchenverband des Gastgewerbes (DEHOGA Bundesverband: Deutscher Hotel- und Gaststättenverband). Neben Vorteilen wie einer Rechtsberatung, können Sie auch bei den Energiekosten und GEMA-Gebühren sparen.

Autorin: Anja Hellmund, Stand: 29.01.2019