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Finanzen & Steuern
Die Einnahmen sind ein felsenfester Indikator für den Erfolg Ihres Start-ups: Sie sollten nach der Anlaufphase Ihrer Existenzgründung über Ihre unternehmerischen Tätigkeiten erzielt werden. Warum Betriebseinnahmen schon im ersten Geschäftsjahr und darüber hinaus eine große Bedeutung haben, können Sie hier nachlesen.
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In der Phase nach der Existenzgründung kommen viele Herausforderungen auf Sie zu – doch Ihrer finanziellen Situation sollten Sie besondere Aufmerksamkeit schenken. Schon im ersten Geschäftsjahr ist es wichtig, dass Sie Umsatz erwirtschaften.
Mit Betriebseinnahmen ist im Rechnungswesen jener Geldwert gemeint, der durch den Umsatz, folglich durch das operative Geschäft, erzielt wird. Damit ist gemeint, dass ein Unternehmen für den Verkauf von Produkten, für Dienstleistungen oder für Vermietung und Verpachtung bezahlt wird. Hinzu kommen unter anderem die Verzinsung des Vermögens sowie die Fördermittel, Zulagen oder Zuschüsse.
Gründern fehlt generell die Erfahrung aus den Vorjahren, welche Einnahmen zu erwarten sind. Auch wie der Finanzplan im ersten Geschäftsjahr aufgehen wird, ist im Anfangsstadium nicht abzusehen. Und doch müssen Existenzgründer sich darüber Gedanken machen, wie sie mit ihren Einnahmen umgehen.
Zum einen müssen Sie als Existenzgründer eine Umsatzsteuervoranmeldung an das Finanzamt abgeben. Zum anderen sind Sie verpflichtet, Ihre Betriebseinnahmen für die Einkommenssteuer zu veranschlagen, bevor Sie am Jahresende die Bilanz ziehen können. Denn wer eine selbstständige oder gewerbliche Tätigkeit ausübt, dessen Einnahmen fallen unter Einkunftsarten, die grundsätzlich einkommenssteuerpflichtig sind.
Auch ist es erforderlich, dass Sie Ihre Einnahmen für den Abschluss von Gewerbeversicherungen schätzen. Genauso wie die Umsatzsteuer richten sich die Beiträge nach den betrieblichen Einnahmen und Ausgaben. Und erst nachträglich werden die Zahlungen an die tatsächliche Einnahmensumme angepasst. Zusammenfassend müssen Sie für das Finanzamt und Ihre Versicherer bereits im ersten Geschäftsjahr Ihre Einnahmen kalkulieren – und somit Aussagen treffen, bevor Sie am Jahresende Klarheit über die Einnahmen Ihres Jungunternehmens haben.
Wichtig ist, dass Sie möglichst realistische Voraussagen über Ihre Betriebseinnahmen treffen können. Schätzen Sie zu hoch oder sind die Ausgaben sehr niedrig, fallen auch die Forderungen des Finanzamtes oder Ihrer Versicherung höher aus und Sie werden unnötig bis zur Endabrechnung finanziell belastet. Darunter leidet Ihre Liquidität.
Schätzen Sie zu niedrig oder sind die Ausgaben sehr hoch, müssen Sie später die Differenz an das Finanzamt oder Ihre Versicherung nachzahlen. Eine solche Fehleinschätzung kann deshalb gravierende Folgen haben. Denn innerhalb kürzester Zeit sollten die Verbindlichkeiten erfüllt und die Nachzahlungen getätigt werden. Dies wird zum Problem, wenn Sie Ihr Kapital für die Gründung gebunden oder investiert haben.
Entstehender Kapitalbedarf, sei es durch Erfüllung von Verbindlichkeiten oder zur Umsetzung von unternehmerischen Investitionen, lässt sich gegebenenfalls über externe Geldgeber finanzieren. Ihre Möglichkeiten der gewerblichen Finanzierung können Sie über unseren kostenlosen Finanzierungsrechner prüfen, individuell für Ihr unternehmerisches Vorhaben.
Greifen Sie auf die Umsatzplanung gemäß Ihres Finanzplans zurück und rechnen Sie großzügig mit den Betriebseinnahmen. Behalten Sie außerdem schon im Laufe der ersten Monate Ihre Finanzen im Blick. Rechnen Sie damit, dass mindestens 35 Prozent der Einnahmen für die Steuern sowie Privat- und Gewerbeversicherungen aufzuwenden sind. Wenn Sie monatlich diesen Anteil zurücklegen, sind Sie gut vorbereitet für eventuelle Nachzahlungen.
Autorin: Barbara Schweigert, Stand: 25.01.2019