Gründung & Geschäftsideen

In 8 Schritten zum eigenen Business

Kosmetikstudio eröffnen

Um die eigene Schönheit und das eigene Wohlbefinden zu pflegen, geben Menschen gerne Geld aus. So ist der Gang zum Kosmetikstudio für viele bereits Routine – und inzwischen nicht mehr nur Frauensache. Wollen Sie ein Kosmetikstudio gründen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Wir erklären Ihnen nachfolgend, worauf Sie achten müssen, um in der Beautybranche durchzustarten.

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1. Voraussetzungen, um ein Kosmetikstudio zu eröffnen

Vorweg gesagt: Um ein Kosmetikstudio zu eröffnen, sind prinzipiell keine berufsspezifischen Voraussetzungen nötig. Jedoch raten wir Ihnen dringend davon ab, sich als Kosmetiker/-in selbstständig zu machen, wenn Sie keine fachliche Qualifikation in dieser Branche vorweisen können. Einfach nur gut schminken können, reicht nicht aus. Wenn Sie beispielsweise Gesichtsbehandlungen durchführen möchten, müssen Sie fundiertes Wissen zur Hautbeschaffenheit und den verschiedenen Hauttypen haben. Und selbst wenn Sie sich in diesem Bereich gut auskennen – fachliche Nachweise in Form von Zertifikaten sind ein Ausdruck von Professionalität. Und nur so wecken Sie bei Ihren potenziellen Kunden das Vertrauen in Ihr Kosmetikstudio.

Neben handwerklichem Know-how sollten Sie außerdem kaufmännisches Wissen besitzen, da die Buchführung ein wichtiger Bestandteil Ihrer Selbstständigkeit sein wird. Zudem sollten Sie wissen, wie man beispielsweise eine Rechnung schreibt oder Preise kalkuliert.

Möglichkeiten der Qualifikation in der Kosmetikbranche

Im Idealfall können Sie eine dreijährige berufliche Ausbildung in einem Kosmetiksalon oder auf einer Fachschule vorweisen. Daneben haben Sie die Möglichkeit, fachliche Qualifikationen durch Schulungen, Seminare oder Weiterbildungen zu erwerben. Informationen finden Sie bei Fachverbänden, wie beispielsweise dem Bundesverband Kosmetik oder dem Bundesberufsverband der Fachkosmetiker/-innen in Deutschland.

2. Notwendige Formalitäten zur Gründung eines Kosmetikstudios

Auch wenn Sie keine bestimmten Voraussetzungen erfüllen müssen, um ein eigenes Kosmetikstudio zu eröffnen, so gibt es gewisse Formalitäten vor der Gründung zu erledigen. Zuerst müssen Sie eine Gewerbeanmeldung für Ihren Kosmetiksalon bei der zuständigen Gewerbemeldestelle vornehmen. Die Gebühren hierfür sind vom Bundesland und der zuständigen Kommune abhängig. In der Regel können Sie mit zehn bis zwanzig Euro rechnen.

Online Gewerbeanmeldung

Viele Gewerbestellen bieten die Gewerbeanmeldung inzwischen online an. Informieren Sie sich diesbezüglich bei Ihrer ortsansässigen Behörde. So sparen Sie sich eventuell lange Wartezeiten auf dem Amt.

Als Nächstes gilt es, Ihr Gewerbe in das Verzeichnis handwerksähnlicher Gewerbe eintragen zu lassen. Folgende Dokumente benötigen Sie für die Eintragung:

  • vollständig ausgefüllter und unterschriebener Antrag auf Eintragung
  • beidseitige Kopie des Personalausweises
  • Nachweis zur Gewerbeanmeldung
  • Nachweis zum Handelsregistereintrag (freiwillig, wenn Sie als Einzelunternehmer tätig sein werden)
  • unterschriebenes Formblatt „Hinweisende Belehrung“ (Anlage zum Antrag auf Eintragung)
  • unterschriebene „Hinweisende Belehrung zur Schwarzarbeit“

Die notwendigen Formulare erhalten Sie bei Ihrer zuständigen Handwerkskammer. Für die Eintragung müssen Sie mit einer Gebühr von ungefähr 80 Euro rechnen.

3. Spezialisierung oder breites Angebot im Kosmetiksalon

Eine Frage, die Sie vorab klären müssen, ist, was Sie in Ihrem Kosmetikstudio anbieten möchten. Aufgrund der großen Konkurrenz an Kosmetikstudios empfiehlt es sich, sich auf bestimmte Angebote zu spezialisieren. Mögliche Ausrichtungen könnten sein:

  • Haut- und Körperpflege
  • Hautalterung/Anti-Aging
  • Haarentfernung
  • Akne
  • Kosmetik für Männer
  • Bio-Kosmetik
  • Ayurveda
  • Medizinische Kosmetik

4. Den idealen Standort für Ihr Kosmetikstudio finden

Wollen Sie ein stationäres Kosmetikstudio eröffnen, ist der richtige Standort das A und O für Ihren Erfolg. Suchen Sie nach Räumlichkeiten mit hohem Publikumsverkehr, wie etwa Fußgängerzonen, Hotels oder Einkaufszentren. Natürlich sollten Sie diesbezüglich Ihre Konkurrenz nicht aus den Augen verlieren. Befinden sich in einer Straße schon mehrere Kosmetikstudios, wird es für Sie schwieriger, Laufkundschaft anzulocken.

Mobiles Kosmetikstudio

Wenn Sie sich als Kosmetiker/-in selbstständig machen, aber das Geld für einen eigenen Salon sparen möchten oder keinen geeigneten Standort finden, können Sie auch die mobile Variante wählen. Alle gängigen Anwendungen eines klassischen Kosmetikstudios, wie Maniküre, Pediküre, Gesichtsbehandlungen, Make-up oder Haarentfernungen, können auch problemlos bei den Kunden zu Hause durchgeführt werden.

5. Hygienevorschriften für Kosmetikstudios

Egal ob stationär oder mobil - es ist unabdingbar, dass Sie sich an die Hygienevorschriften für Kosmetikstudios halten. Da Sie viel und oft mit Menschen arbeiten, sind Sie und Ihre Kunden täglich vielen Keimen ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Instrumente und Räumlichkeiten entsprechend der Hygieneanforderungen nach dem Infektionsschutzgesetz reinigen. Orientieren Sie sich hierbei an Rahmenhygieneplänen [PDF|85 KB], wie sie beispielsweise vom Landesgesundheitsamt Brandenburg zur Verfügung gestellt werden. Wie empfehlen Ihnen, für Ihr Kosmetikstudio einen eigenen Hygieneplan aufzustellen und Ihre Hygienemaßnahmen zu dokumentieren. Das erleichtert die Dokumentation bei anfallenden Kontrollen durch das Gesundheitsamt (§ 36 Abs. 2 Infektionsschutzgesetz).

6. Businessplan erstellen

Haben Sie sich dazu entschieden, ein eigenes Kosmetikstudio zu eröffnen, gilt es, Ihr Vorhaben detailliert auszuformulieren und in einem Businessplan festzuhalten. Dies dient zum einen dazu, potenzielle Investoren von Ihrem Kosmetikstudio zu überzeugen, und zum anderen als Orientierungsplan für Sie selbst.

7. Diese Kosten kommen auf Sie zu, wenn Sie ein Kosmetikstudio eröffnen

Im Durchschnitt müssen Kosmetiker/-innen, die ein eigenes Kosmetikstudio eröffnen möchten, mit 10.000 Euro Gründungskosten rechnen. Doch welche Kosten konkret auf Sie zukommen, hängt auch davon ab, welche Art Kosmetikstudio Sie eröffnen. Entsprechend Ihrer Spezialisierung müssen Sie sich Gerätschaften und eine passende Kosmetikstudio-Einrichtung anschaffen sowie qualitativ hochwertige Kosmetikprodukte in Ihr Repertoire aufnehmen. Hier sollten Sie gründlich recherchieren, welche Hersteller für Ihr Angebot die besten Produkte anbieten und ob es für bestimmte Kosmetiklinien für Kosmetikstudios vergünstigte Preise gibt.

Wichtig: Prüfen Sie die vertraglichen Bedingungen. Es kann vorkommen, dass Hersteller den exklusiven Vertrieb ihrer Produktlinien verlangen. Sie sollten sich gut überlegen, ob Sie sich dementsprechend einschränken (lassen) wollen.

Insgesamt ist die Eröffnung Ihres eigenen Kosmetikstudios recht kostenintensiv. Denn neben den Aufwendungen für die Gründung, müssen Sie auch für die laufenden Betriebskosten Ihres Unternehmens aufkommen, unter anderem Miet- und Personalkosten, Versicherungen oder auch Telefonie & Internet.

Tipp: Nutzen Sie den Business Tarif!

Die meisten Dienstleister im Bereich Telekommunikation bieten spezielle Tarife für Gewerbekunden an, so zum Beispiel good connected oder 1&1. Auch in Sachen Telefon und Internet lohnt es sich in jedem Fall, die verschiedenen Produkte und Provider miteinander zu vergleichen.

Denken Sie im Rahmen Ihrer Finanzplanung auch daran, Ihre eigene Gehaltsauszahlung anzusetzen. Sollten Sie nicht über ausreichend Eigenkapital verfügen, um Ihren Weg in die Selbstständigkeit finanzieren zu können, haben Sie zudem die Möglichkeit staatliche Fördermittel zu beantragen. Auch online gibt es diverse Anbieter, die Kredite vermitteln (z. B. Smava, Auxmoney). Welche weiteren Optionen zur Unternehmensfinanzierung Ihnen außerdem zur Verfügung stehen, können Sie mit nur wenigen Angaben direkt online über unseren kostenlosen Finanzierungsrechner prüfen.

8. Die richtige Absicherung für Ihr Kosmetikstudio

Einen Punkt, den Sie sich auf Ihrer Checkliste rot markieren sollten, ist die Wahl der richtigen Betriebsversicherung. Sie arbeiten als selbstständige Kosmetikerin täglich mit Menschen. Da kann es schnell passieren, dass ein Schaden entsteht. Ohne die entsprechende Absicherung kann das Ihre berufliche Existenz bedrohen. Neben einer Berufshaftpflicht für Kosmetikerinnen gibt es eine Reihe an anderen Versicherungen, die Ihr Kosmetikstudio schützen. Mehr dazu finden Sie im folgenden Kasten. Oder fordern Sie gerne eine kostenfreie Analyse zu Ihrem Versicherungsbedarf von den Finanzchef24-Experten an. Wenn Sie bereits wissen, welche Versicherung Sie benötigen, können Sie mithilfe des Online-Rechners von Finanzchef24 kostenfrei passende Angebote von führenden Versicherern miteinander vergleichen. Einige unserer Partner gewähren Gründerrabatte bis zu 25 Prozent.

9. Extra: Marketing für das eigene Kosmetikstudio

Flyer verteilen, Anzeigen schalten oder in sozialen Medien auf sich aufmerksam machen, sind nur einige von vielen verschiedenen Möglichkeiten, Marketing für Ihr Kosmetikstudio zu betreiben, um Kunden zu gewinnen. So können Sie am Tag der Eröffnung Ihres Kosmetikstudios zum Beispiel auch eine große Eröffnungsfeier mit Gratis- oder Rabattaktionen veranstalten, um potenzielle Kunden in Ihren Salon zu locken und von Ihrer Leistung überzeugen. Solche Aktionen können unter anderem eine kostenlose Gesichtsmassage oder vergünstigte Nagelmodellage sein. Gutscheinaktionen für diese Behandlungen können Sie außerdem über Anbieter wie Groupon, Jochen Schweizer oder auch MyDays vertreiben.

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Autorin: Cynthia Henrich, Stand: 30.08.2019