Gründung & Geschäftsideen
Wer länger als Unternehmensberater tätig ist, kommt mitunter irgendwann an den Punkt, an dem er sich überlegt, ob er den Weg in die Selbstständigkeit wagt oder weiter als Angestellter arbeitet. Wenn Sie vor dieser Entscheidung stehen und selbst eine Unternehmensberatung gründen möchten, kommen viele Herausforderungen auf Sie zu. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die Existenzgründung einer Unternehmensberatung.
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In Deutschland kann sich jeder Unternehmensberater nennen – ungeachtet der schulischen oder beruflichen Vorbildung. Denn die Tätigkeit unterliegt keinem besonderen Berufsschutz. Dementsprechend müssen Sie keine speziellen Zugangshürden überwinden, um eine Unternehmensberatung zu gründen. Einfach gesagt: Sie brauchen nichts weiter als einen Computer, ein Telefon und einen Platz zum Arbeiten, um selbstständig als Berater tätig zu sein. Nichtsdestotrotz sollten Sie einige Voraussetzungen erfüllen, wenn Sie in dieser Branche erfolgreich sein wollen.
Die erste Frage, die Sie sich stellen müssen, lautet: Bin ich überhaupt der Typ dafür, um mich als Unternehmensberater selbstständig zu machen? Die Selbstständigkeit ist nicht für jedermann das Richtige – und insbesondere als Unternehmensberater müssen Sie den oft extremen Anforderungen Ihrer Klientel gewachsen sein. Hinzu kommt, dass Sie als selbstständiger Berater allein für Erfolg und Misserfolg Ihres Unternehmens verantwortlich sind. Sie müssen sich sicher sein, dass Sie mit diesem Druck auf Dauer umgehen können. Nicht zuletzt ist eine ausgeprägte soziale Kompetenz Ihrerseits unabdingbar, da die Kundenakquise eine Ihrer wichtigsten Tätigkeiten darstellen wird. Sie müssen in der Lage sein, Ihre potenziellen Klienten von Ihrem Können zu überzeugen – noch bevor Sie überhaupt mit Ihrer Arbeit begonnen haben.
Für den Beruf des Unternehmensberaters gibt es keine spezielle Ausbildung. Einige Hochschulen bieten den MBA-Studiengang „Management Consulting“ an, der Sie auf eine beratende Tätigkeit in einer Firma vorbereitet. Die meisten selbstständigen Unternehmensberater haben einen wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulabschluss. Aber auch ein anderweitiges Studium mit betriebswirtschaftlichen Elementen kann für Sie als freiberuflicher Unternehmensberater von Vorteil sein, wie zum Beispiel Medizin, Physik, Chemie oder Mathematik.
Die wichtigste Voraussetzung, die Sie mitbringen müssen, ist Berufserfahrung. Ohne bereits als Unternehmensberater gearbeitet zu haben, werden Sie kaum abschätzen können, was auf Sie zukommt. Vor allem aber werden Sie Probleme haben, Kunden zu akquirieren. Selbst wenn Sie wirtschaftliches Denken und Know-how nachweisen können – das Vertrauen Ihrer Klienten erhalten Sie einzig durch nachgewiesene Erfahrung im Beruf. Wenn Sie gerade erst in die Branche einsteigen, sollten Sie sich deshalb gut überlegen, ob es der richtige Schritt für Sie ist, sich als Unternehmensberater selbstständig zu machen.
Ihre Konkurrenz ist groß. Allein in Deutschland gibt es rund 13.000 Beratungsfirmen, mit denen Sie sich mehr oder weniger messen müssen. Deshalb ist es für Sie unerlässlich, sich zu spezialisieren, wenn Sie eine Unternehmensberatung gründen möchten. Eine Spezialisierung kann anhand Ihrer Tätigkeiten oder auch anhand der Zielgruppe geschehen. Tätigkeitsbereiche können unter anderem sein:
Die Wahl der Rechtsform sollten Sie sich gut überlegen. Prinzipiell haben Sie die Möglichkeit, zwischen einer freiberuflichen und einer gewerblichen Tätigkeit zu wählen. Als freiberuflicher Unternehmensberater sind Sie nicht gewerbesteuerpflichtig. Aber: Ob Sie als Freiberufler arbeiten dürfen, hängt von Ihrem konkreten Tätigkeitsbereich ab, der im Einzelfall zu prüfen ist. Die Prüfung wird von der Gewerbesteuerstelle des zuständigen Finanzamts durchgeführt. Diese bestimmt dann, ob Sie als freiberuflicher Unternehmensberater arbeiten dürfen oder ob Sie sich beim Gewerbeamt anmelden müssen. Sollten Sie den Status des Freiberuflers nicht erhalten, haben Sie die Möglichkeit zwischen folgenden Rechtsformen zu wählen: Einzelunternehmer, eingetragener Kaufmann, GmbH oder GbR. Wichtig: Lassen Sie sich in jedem Fall ausführlich beraten, bevor Sie sich für eine Rechtsform entscheiden!
Auch wenn Sie viel Berufserfahrung mitbringen oder vielleicht sogar selbst Existenzgründungsberatungen durchgeführt haben – auf ein eigenes Beratungsgespräch sollten Sie nicht verzichten. Fundierte Beratungsangebote unterstützen Sie bei den wichtigsten Schritten, wenn Sie Ihre eigene Unternehmensberatung gründen möchten.
Wir haben Ihnen eine Liste mit Angeboten zur Existenzgründungsberatung zusammengestellt, die Sie kostenfrei herunterladen können. Benötigen Sie weiterführende Informationen, so steht Ihnen unter anderem der Bundesverband Deutscher Steuerberater e. V. mit Rat und Tat zur Seite.
Die Basis für eine erfolgreiche Gründung ist der Businessplan. Darin formulieren Sie die konkrete Idee für Ihre Unternehmensberatung, um so potenzielle Investoren von Ihrem Vorhaben zu überzeugen.
Außerdem beinhaltet er Ihren fundierten Finanzierungsplan. So zeigen Sie, dass es sich bei der Gründung Ihrer Unternehmensberatung um ein realistisches Vorhaben handelt. Die Finanzierung Ihres Gewerbes müssen Sie dabei nicht zwingend über vorhandenes Eigenkapital abdecken. Prüfen Sie Ihre Möglichkeiten, Fördermittel vom Staat in Anspruch zu nehmen, und wenden Sie sich an weitere externe Geldgeber, beispielsweise Banken oder private Investoren (z. B. über Auxmoney). Welche konkreten Optionen sich Ihnen bieten, können Sie mit nur wenigen Angaben über unseren kostenlosen Finanzierungsrechner ermitteln.
Bei der Tätigkeit als selbstständiger Unternehmensberater schwingt immer das Risiko mit, dass Sie, beispielsweise durch einen Beratungsfehler, Ihre Kunden finanziell schädigen. Gerade in der ersten Zeit nach der Gründung können solche Schadensfälle Ihren Traum von der Selbstständigkeit ein jähes Ende setzen. Deshalb ist einer der wichtigsten Schritte auf Ihrem Gründungsweg der Abschluss einer Berufshaftpflicht für Unternehmensberater. Weitere Informationen darüber und welche Versicherungen noch zu empfehlen sind, finden Sie auf den Seiten von Finanzchef24.
Außerdem können Sie mit unserem Online-Rechner kostenfrei und unverbindlich die Unternehmensversicherungen verschiedener Versicherer miteinander vergleichen und bei Bedarf direkt online abschließen. Bei einigen Versicherern profitieren Sie außerdem von einem Gründerrabatt (bis zu 50 Prozent auf den Versicherungsbeitrag).
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Autorin: Cynthia Henrich, Stand: 04.02.2019