Selbstständig machen als Student: so geht's!

Selbstständig machen als Student: so geht's!

18.10.2019 | Business

Selbstständig machen als Student: So geht's! von Katja Brauchle

In anderen Ländern ganz normal, in Deutschland (noch) die Ausnahme: Erfolgreiche Firmen, die von Studenten gegründet werden. Dabei sind gerade sie dicht an Alltagsproblemen und Neuerungen in ihrem Themengebiet dran. Habt ihr bereits eine vielversprechende Geschäftsidee und spielt mit dem Gedanken, euch neben dem Studium selbstständig zu machen? Ihr wisst aber nicht genau, wie ihr es anpacken sollt? Dann seid ihr hier genau richtig. Vom Businessplan bis zur finanziellen Umsetzung - im folgenden Leitfaden findet ihr die wichtigsten Punkte, die ihr auf dem Weg zu Ruhm und Reichtum beachten müsst.

Student und selbstständig – ist das wirklich eine gute Idee?

Auf den ersten Blick spricht mitunter vieles dagegen, während des Studiums ein Start-up zu gründen. Man muss oder möchte sich als Student zu 100% auf die Ausbildung konzentrieren, muss nebenbei vielleicht arbeiten oder hat weder die Zeit noch die Energie, sich in das komplexe Thema Unternehmensgründung einzuarbeiten. Gute Ideen sollte man aber nicht zu lange vor sich herschieben. Denn am Ende kommt einem jemand anderes zuvor! Gerade heutzutage passiert das schneller als man denkt. Welche Vor- und Nachteile die Gründung aus dem Studium heraus haben kann, erfahrt ihr jetzt.

Die Vorteile

Faktor Zeit

Nicht jedes Studium ist sehr zeitintensiv. Und wenn ihr nicht nebenbei arbeitet, habt ihr jetzt als Studenten mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Zeit, euch selbstständig zu machen, als später im Arbeitsleben. Außerdem könnt ihr eure Zeit für die Gründungsvorbereitung flexibel um eure Kurse und Vorlesungen herum legen. Steckt ihr erst in einem Vollzeitjob, der häufig auch Überstunden und Auswärtstermine mit sich bringt, ist das nicht mehr so einfach möglich.

Faktor Geld

Als Studenten könnt ihr in Sachen Selbstständigkeit viel Geld sparen. Denn ihr habt zum Beispiel kostenlosen und in der Regel uneingeschränkten Zugang zu zahlreichen Bibliotheken und Arbeitsräumen, in denen ihr ungestört eurer Geschäftsidee nachgehen könnt. Ihr müsst also kein Geld für die Miete von Co-Working Spaces oder Büroräumen ausgeben – ein Kostenfaktor, der nicht zu unterschätzen ist. Abgesehen davon habt ihr auch noch nicht den hohen finanziellen Druck wie später im Leben. Wenn ihr ohne selbstständige Nebentätigkeit gut durchkommt, wieso dann nicht auch mit? Hier könnt ihr eigentlich nur gewinnen.

Unterstützung und Netzwerk

Junge Gründer mit tollen Ideen begeistern. Dadurch könnt ihr mit eurem Vorhaben eine Menge Unterstützung erfahren. Nicht nur Professoren stellen sich oft als tolle Mentoren heraus. Auch auf staatlicher Seite habt ihr die Möglichkeit, euch Hilfe zu holen. Die IHK München etwa bietet kostenlose Beratung für Gründer und die, die es werden wollen. Viele Universitäten (zum Beispiel die LMU München) sowie Fachhochschulen bieten zudem kostenlose Existenzgründerseminare an oder stellen den Kontakt zu entsprechenden Beratungsstellen für Existenzgründer her.

Nie wieder im Leben werdet ihr außerdem so leicht Kontakte knüpfen können wie während des Studiums. Egal ob Vorlesungen, offizielle Uni-Veranstaltungen oder Partys. Man lernt quasi von selbst viele neue Menschen kennen und manch einer entpuppt sich als wertvoller Kontakt. Ihr habt des Weiteren noch ausreichend Zeit, um Gründermessen zu besuchen und so euer Netzwerk zu erweitern.

Niedrige Fallhöhe

Natürlich tut es auch Studenten weh, wenn eine Idee, in der viel Zeit und Herzblut steckt, nicht zum großen Durchbruch führt. Doch noch habt ihr weit weniger Verantwortung als später. Wahrscheinlich müsst ihr noch keine Familie versorgen, stottert keine Kredite ab und habt keinen Berg an Versicherungen, in die ihr einzahlt. Ein Rückschlag wird euch also zumindest finanziell nicht allzu hart treffen und auch euer ganzes Leben hängt nicht davon ab. Denkt daran, scheitern ist keine Schande – ihr könnt daraus lernen und euer nächstes Projekt noch besser in Angriff nehmen.

Ihr habt die Lösungen

Es ist keine Überraschung, dass viele studentische Gründer mit Produkten an den Start gehen, die ihnen selbst das Leben leichter machen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Dropbox entstand, weil zwei Studenten Schwierigkeiten hatten, Materialien auszutauschen, zu empfangen und zu senden? Für normale Mails waren die Dateien oft zu groß, der USB-Stick blieb nach einer kurzen Nacht auch öfter zuhause, als dass er in die Uni-Tasche wanderte. Aus einem vermeintlich kleinen Problem kann also ein riesen Erfolg werden.

Die Nachteile

Wenig Erfahrung

Mangelnde Erfahrung ist in der Regel der größte Nachteil. Sofern ihr nicht in einer Unternehmerfamilie groß geworden seid und von klein auf wisst, wie das Business läuft, habt ihr keine nennenswerte Praxis. Ihr habt Ahnung von eurer Materie, ohne die würdet ihr nicht gründen wollen. Doch was alles dahinter steckt, könnt ihr wahrscheinlich zu Anfang nicht einschätzen. Ihr werdet öfter Unsicherheit spüren und kurz vor dem Aufgeben stehen, als ein erfahrener Unternehmer. Doch die Flinte solltet ihr nicht bei der ersten Hürde schon ins Korn werfen. Lest in unserem Interview mit Katharina Mayer von Kuchentratsch, warum sie zum Beispiel rät, auch ohne viel Vorerfahrung einfach loszulegen.

Faktor Geld

Ja, Geld kann nicht nur ein Vorteil, sondern auch ein Nachteil sein, wenn man als Student gründet! Viele gute Ideen funktionieren eine Zeit lang ohne Geld. Aber spätestens wenn ihr einen Prototyp braucht, müsst ihr Kapital in die Hand nehmen. Und dabei bleibt es nicht. Ihr solltet zumindest etwas Ahnung von der Materie haben und euch gern mit Finanzthemen befassen. Sonst verliert ihr nicht nur schnell den Überblick, sondern womöglich noch Eigenkapital oder das Kapital anderer.

Faktor Zeit

Ihr werdet vermutlich nie wieder so flexibel sein wie während des Studiums. Dennoch geht eine Firmengründung natürlich auf Kosten der Freizeit. Komm ich heut nicht, komm ich morgen funktioniert hier nicht. Seid euch bewusst darüber, dass die ein oder andere Party oder der spontane Kurztrip auch mal ins Wasser fallen müssen. Wenn es gut läuft, wird die Selbstständigkeit sogar zum wichtigsten Lebensinhalt neben dem Studium, sodass Freunde, Partyleben und Faulenzen zu kurz kommen. Nicht immer ist einem das vorher klar.

Disziplin

Wer während dem Studium eine Firma gründen möchte, muss diszipliniert sein. Dabei ist der Status Student zunächst zweitrangig. Auch wer aus einem festen Job heraus gründet, braucht eine große Portion Disziplin und Willensstärke. Im Gegensatz zu den meisten Arbeitnehmern ist euer Arbeitstag aber nicht mit dem Verlassen des Gebäudes beendet. Ihr müsst Kurse vor- und nachbereiten, Referate schreiben und für Klausuren lernen. Danach dann noch an den Businessplan setzen, obwohl der Kopf schon raucht? Seid euch bewusst, dass ihr um solche stressigen Momente nicht herumkommt.

Bürokratie

Unser Ruf eilt uns voraus. Deutschland ist in Sachen Bürokratie weit vorn mit dabei und macht es seinen Bürgern oft schwer, durch den Dschungel an Formularen und Ansprechstellen hindurch zu finden. Als Gründer bleibt euch nichts anderes übrig. Ihr müsst Gesetzestexte wälzen, Anträge stellen und euch möglichst gegen alles absichern. Hilfe bekommt ihr bei allem – aber ihr müsst aktiv danach fragen. Die richtigen Ansprechpartner findet ihr unter anderem hier:

  • IHK
  • Gewerbeamt
  • Handwerkskammer

Vorgehen

Ohne durchdachte Planung wird auch aus der besten Idee kein gewinnbringendes Unternehmen. Spukt euch eure Idee schon lange im Kopf herum oder ist sie euch erst letzte Nacht eingefallen? Habt ihr eine Folge von Die Höhle der Löwen gesehen und wollt jetzt auch gleich loslegen? Bevor ihr übermütig werdet und euch sofort in die Gründung stürzt, lasst die Idee ruhig eine Zeit lang Idee sein. Spielt diverse Szenarien in euren Köpfen durch, besprecht euch mit anderen. Und hier sind wir schon am nächsten Punkt: Wollt ihr den Schritt in die Selbstständigkeit allein wagen oder euch jemanden an Bord holen? Und wenn ja, soll es ein Partner sein oder mehrere? Möchtet ihr mit Freunden gründen und seid sicher, dass eure Freundschaft eine anstrengende und nervenaufreibende Gründung und Anfangsphase übersteht? Oder sucht ihr euch im Kommilitonen-Kreis jemanden, der eure Idee toll findet, notwendige aber euch fehlende Kenntnisse hat und euch gern unterstützen möchte? Diese Fragen sollten zu Anfang geklärt sein. Nur dann kann euer Vorhaben erfolgreich sein.

Student und selbstständig - was ihr unbedingt wissen müsst

Am Anfang war der Businessplan

Ohne einen Businessplan läuft gar nichts! Eine solide Ausarbeitung eures Vorhabens hilft euch dabei, strukturiert vorzugehen. Auch wenn ihr euch um Finanzierungshilfen bewerbt, braucht ihr ihn. Denn jeder mögliche Investor möchte gern genau wissen, wem und für was er sein Geld zur Verfügung stellt und wie die Erfolgsaussichten sind. Es ist ratsam, sich hierfür Unterstützung von einem Experten zu holen. Denn ein Businessplan ist nicht in zwei Stunden geschrieben und ohne Vorerfahrung auch nicht einfach zu verstehen und zu bewerkstelligen. Kurzum: Mit ihm steht und fällt alles, weshalb ihr hier besonders gründlich vorgehen müsst.

In einen vollständigen Businessplan gehören folgende Punkte:

  • Zusammenfassung
  • Zur Gründerperson
  • Geschäftsidee
  • Zielgruppe
  • Markt und Wettbewerb
  • Ziele und Strategie
  • Marketing und Vertrieb
  • Organisation des Unternehmens
  • Rechtsform
  • Finanzierung
  • Chancen und Risiken
  • Risikobewertung
  • Anhang

Eine Erläuterung der Punkte sowie eine Businessplan-Vorlage zum Download findet ihr auf unserer Artikelseite: Businessplan erstellen.

Rechtliches – von AG bis zu OHG

Beschäftigt ihr euch gern mit Gesetzen? Wir auch nicht. Es gehört zur Gründung eines Unternehmens aber dazu, gewisse Gesetze und Rechte zu kennen, um überhaupt starten zu dürfen.

Das beginnt schon mit dem Thema Unternehmensform. Ob ihr eine AG gründet, eine GmbH, eine KG oder ein Einzelunternehmen ist eine nicht zu unterschätzende Entscheidung. Denn jede Unternehmensform hat ihre eigenen Rechte und Pflichten.

Unterschieden wird zunächst zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Bei ersterem haftet ihr mit eurem gesamten Vermögen – also auch mit dem, was ihr privat auf der hohen Kante habt. Zu diesen Gesellschaften gehören Einzelunternehmen, GbRs, OHGs und KGs.

Kapitalgesellschaften sind die GmbH, die UG, die AG, die SE (auch Europa-AG genannt) und die KGaA. Bei Kapitalgesellschaften seid ihr nur beschränkt haftbar, haftet also nicht mit eurem Privatvermögen. Welche Form ihr für euer Unternehmen wählen wollt, muss gut durchdacht sein. Hierzu solltet ihr euch gründlich belesen oder die Hilfe eines Beraters in Anspruch nehmen.

Darf ich das überhaupt?

Vor der Gewerbeanmeldung steht noch die Erlaubnispflicht. Nicht jeder kann und darf in Deutschland alles. Das ist auch gut so! Denn stellt euch mal vor, der Metzger entscheidet sich, Chirurg zu werden, weil er sich gut mit der Anatomie von Schweinen auskennt und der Staat lässt ihn gewähren. Erkundigt euch also, ob ihr bestimmte Kriterien erfüllen müsst oder einfach loslegen könnt. Sobald das klar ist und ihr habt was ihr an Zulassungen und Bescheinigungen benötigt, müsst ihr euer Gewerbe anmelden. Dazu geht ihr entweder zum Gewerbe- oder Ordnungsamt in eurer Stadt. Dieses informiert dann die IHK, das Finanzamt, das statistische Landesamt, das Handelsregistergericht und die Handwerkskammer über eure Anmeldung. In Deutschland gilt für viele Berufe die Kammerpflicht, ihr müsst also möglicherweise Mitglied in der entsprechenden Kammer werden, zum Beispiel der Industrie- und Handelskammer. Keine Sorge – die Beiträge richten sich nach dem Geschäftsumfang. Kleine Betriebe und Selbstständige können Beitragsfreiheit beantragen.

Außerdem benötigt ihr eine Steuernummer. Das Finanzamt benötigt manchmal einige Zeit, euch diese auszustellen. Also kümmert euch frühzeitig darum, sonst verzögert sich euer Start!

Patent anmelden! Ebenso wichtig: Das Thema Patente und Lizenzen. Ihr müsst kein Patent auf euer Produkt anmelden. Dann geht ihr aber das Risiko ein, dass jemand eure Idee klaut und euch den Rang abläuft. Wichtig: Es spielt keine Rolle, ob ihr zuerst da wart. Habt ihr kein Patent angemeldet, habt ihr im Falle eines Rechtstreits keine Chance.

Das gilt natürlich auch andersherum! Prüft, ob es auf eure Idee, Firmen- oder Produktnamen schon ein Patent gibt, um euch Ärger und Enttäuschung zu ersparen.

Lizenzen hingegen könnt ihr selbst vergeben. Etwa wenn ein Journalist euer Logo oder Foto für einen Artikel verwenden möchte. Lizenz meint also nichts anderes als Nutzungsrecht und ihr entscheidet darüber, wer in welcher Form davon Gebrauch machen kann.

Finanzierung

Insbesondere Studenten verfügen in den wenigsten Fällen über ausreichend Kapital, um rein aus eigenen Mitteln ein Unternehmen gründen zu können. Scheitern muss es daran dennoch nicht. Es gibt für euch diverse Möglichkeiten, um an Investoren für euer Unternehmen zu gelangen.

Banken

Banken sind natürlich die Klassiker wenn es um Kredite geht, für Studenten aber am schwersten zu „knacken“. Ein Bankdarlehen gibt es meistens nur mit fixem Einkommen oder anderen entsprechenden Sicherheiten. Dennoch könnt ihr es natürlich probieren und einen Termin mit einem Bankberater ausmachen. Businessplan nicht vergessen! Ob ihr für ein Bankdarlehen infrage kommt, könnt ihr vorab schon mal in unserem Finanzierungsrechner überprüfen.

Eine Ausnahme bilden die Förderbanken. Bundesweit agiert die KfW mit dem Förderprogramm „KfW-Gründercoaching Deutschland“. Hier werden Gründern bis zu zwei Jahre nach der Gründung Zuschüsse zum Gründercoaching gewährt. Beachtet hierbei aber, dass es sich nicht um ein klassisches Bankdarlehen handelt und das Programm nicht alle Branchen abdeckt. Mehr Infos hierzu erhaltet ihr im Artikel der KfW zum Thema Gründen und Nachfolgen.

Darüber hinaus hat jedes Bundesland eine eigene Förderbank (auch Landesförderinstitut genannt), die unter anderem bei Existenzgründungen hilft. In NRW gibt es beispielsweise die NRW.Bank. Ihr findet reichlich Informationen auf der Website der Investitionsbank sowie in unserem kostenlosen PDF zum Download: Übersicht zu den Landesförderbanken in Deutschland. Dieses findet ihr in der Download-Section am Ende des Artikels.

Förderprogramme

Deutschland gilt nicht als klassisches Gründerland. Es gibt aber einige Förderprogramme, die unter anderem jungen Menschen das Gründen von Unternehmen erleichtern. Dazu gehört etwa „Deutschland startet“, das mehrere Möglichkeiten zur Finanzierung von Start-ups bietet. Das speziell für Studierende und Hochschulmitarbeiter gedachte EXIST-Gründungsstipendium sichert euch für ein Jahr euren Lebensunterhalt während eurer Gründerphase. Die Höhe richtet sich nach eurem Status.

Auch die Bundesländer haben unterschiedliche Förderprogramme, bei denen sie Gründer und Start-ups aus der Region unterstützen. Bayern rief beispielsweise die Initiative „Gründungsland Bayern“ ins Leben. Ähnliche Modelle finden sich auch in den anderen 15 Ländern. Schaut einfach mal auf den offiziellen Seiten eures Bundeslands oder auf der Website der Förderdatenbank.de nach.

Gründerwettbewerbe

In Deutschland finden jährlich über 160 Wettbewerbe für Gründer statt. Egal, ob ihr ein HealthTech-Unternehmen gründen oder T-Shirts aus recycelten Zeitungen herstellen wollt, ob ihr noch an eurer Idee feilt oder schon einen Prototypen präsentieren könnt oder ob ihr regional oder überregional unterwegs seid. Es gibt für jeden Gründer den passenden Wettbewerb. Und Vorteile haben diese Wettbewerbe auch dann, wenn ihr nicht als Sieger mit einem großen Preisgeld abschneidet. Ihr habt die Chance, euch mit vielen anderen Gründern auszutauschen, könnt euch von Profis beraten lassen und euren Namen und euer Produkt vorstellen. Auf vielen Wettbewerben finden außerdem Seminare und Workshops statt. Ihr lernt, euren Businessplan zu optimieren oder bekommt Infos, welche Möglichkeiten zur Unterstützung es sonst noch gibt.

Private Kredite und Crowdfunding

Auch Privatleute geben Kredite für Gründer und Start-ups. Wenn ihr jetzt an zwielichtige Mafiosi denkt, die euch bei Zahlungsverzug ihre Schläger auf den Hals hetzen, können wir euch beruhigen. Dieses Szenario gibt es bestimmt in der Realität – dürfte aber die Ausnahme bleiben. Denn ähnlich wie Banken geben auch vertrauenswürdige Privatleute Kredite, und das ebenso am liebsten an Menschen, die ein paar Sicherheiten zu bieten haben. Nähere Infos findet ihr auf den Websites der bekannten Anbieter wie Smava oder Auxmoney.

Oder wollt ihr es mit Crowdfunding versuchen? Bei diesem Finanzierungsmodell bewerbt ihr euch nicht um einen Kredit. Jeder, der eure Idee unterstützen möchte, kann das mit einem Betrag der eigenen Wahl tun. Die Plattform Startnext ist zum Beispiel ein guter Anlaufpunkt für weitere Infos und euer eigenes Projekt. Wenn eure Idee die Masse, die Crowd, überzeugt, könnt ihr mit dem gesammelten Geld durchstarten. Sofern der Erfolg jedoch ausbleibt, könnt ihr das als Learning betrachten und eure Geschäftsidee nochmal überarbeiten.

Absicherung für euch und eurer Business

Niemand möchte sich gern mit dem Thema Gewerbeversicherungen auseinandersetzen. Nicht nur, weil es eine wahre Flut an unterschiedlichsten Versicherungen von duzenden Anbietern gibt. Hier geht es einfach auch um bares Geld. Aber das ist bekanntlich am Anfang der Gründung knapp. Und kommt man schadensfrei durchs Berufs- und Privatleben, hat man seine Beiträge vermeintlich umsonst bezahlt. Aber: Leider gibt es hierfür keine Garantie und vor allem als junge Unternehmer solltet ihr dieses Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn es geht um weit mehr als darum, eure Gesundheit zu versichern. Wenn sich etwa ein Kunde durch euer Produkt verletzt, kann euch das ohne entsprechende Gewerbeversicherung teuer zu stehen kommen. Schließt also in jedem Fall eine Betriebshaftpflichtversicherung ab, um auf der sicheren Seite zu sein. Denn wie schade wäre es, wenn ihr mit eurer Idee Investoren und Kunden überzeugt und dann am Ende wegen eines kleinen Fehlers alles aufgeben müsst, weil ihr diesen finanziell nicht stemmen könnt? Mit unserem Rechner könnt ihr gleich ausprobieren, wieviel euch eine Betriebshaftpflichtversicherung kosten würde. Natürlich könnt ihr euch auch über alle anderen Gewerbeversicherungen informieren. Denkt auch daran, dass ihr euch als Selbstständige selbst um Kranken-, Renten und Arbeitslosenversicherung kümmern müsst. Mehr zum Thema: Private Krankenversicherung.

Berühmte Beispiele

Wusstet ihrs? Einige der bekanntesten und umsatzschwersten Unternehmen der Welt wurden von Studenten gegründet. Leider schafft es bislang noch kein deutsches Unternehmen in diese Sphären – das muss ja nicht so bleiben! Hier findet ihr fünf Beispiele, die ihr euch zum Vorbild nehmen könnt. Zumindest wenn es um Erfinder- und Unternehmensgeist geht!

Die umsatzschwersten Unternehmen der Welt, die von Studenten gegründet wurden:

Microsoft

  • Gründer: Bill Gates
  • Anfänge: 1975
  • Nutzer (nur Office 365): ca. 180 Millionen
  • Angestellte: 144.106
  • Umsatz in Q3/19: $ 30,6 Milliarden
  • Privatvermögen: ca. $ 104 Milliarden

Facebook

  • Gründer: Mark Zuckerberg | Harvard
  • Anfänge: 2003
  • Nutzer: 2,7 Milliarden
  • Angestellte: 39.700
  • Umsatz in Q2/19: $ 2,6 Milliarden
  • Privatvermögen: ca. $ 68,2 Milliarden

Dell

  • Gründer: Michael Dell | University of Texas at Austin
  • Anfänge: 1984
  • Verkaufte Pcs pro Quartal: ca. 10 Millionen
  • Angestellte: 157.000
  • Umsatz in 2018: $ 78,8 Milliarden
  • Privatvermögen: ca. $ 35 Milliarden

Snapchat

  • Gründer: Evan Spiegel, Bobby Murphy, Reggie Brown | Stanford
  • Anfänge: 2011
  • Nutzer: 203 Millionen
  • Angestellte: 4.209
  • Umsatz in Q2/19: $ 320,4 Millionen
  • Privatvermögen Evan Spiegel: ca. $ 3,3 Milliarden
  • Privatvermögen Bobby Murphy: ca. $ 3,5 Milliarden

Dropbox

  • Gründer: Drew Houston, Arash Ferdowsi | MIT
  • Anfänge: 2007
  • Nutzer: 13,6 Millionen
  • Angestellte: 2.323
  • Umsatz in Q2/19: $ 401,6 Millionen
  • Privatvermögen Drew Houston: ca. $ 1,7 Milliarden
  • Privatvermögen Arash Ferdowsi: ca. $ 1,3 Milliarden

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