Neu ☑️ Gewerbliche Kfz-Versicherung: Mehr Infos
Marketing & Wachstum
Autoren: Finanzchef24 Redaktion, zuletzt aktualisiert am 24.09.2024
Wer ein Unternehmen führt, braucht Kennzahlen, um den Erfolg zu messen und Entscheidungen begründet zu treffen. Wir erläutern Ihnen in diesem Beitrag, was der Break-Even-Point aussagt und wie Sie diese Größe berechnen.
Viele erfolgreiche Gründer erhalten bereits alle 14 Tage nützliche Tipps und attraktive Partnerangebote per E-Mail.
Eine der wesentlichen Kennzahlen eines Betriebes ist der Break-Even-Point. Ein Unternehmen muss einen Gewinn erwirtschaften, um fortbestehen und wachsen zu können. Der unternehmerische Gewinn (anderes Wort dafür: der "Überschuss") ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Umsatz und den Kosten. Wenn die Kosten höher sind als der Umsatz, ist der Gewinn negativ. Dann entsteht ein Verlust.
Der Break-Even-Point ist der Punkt, an dem der Umsatz genau den Kosten entspricht. Hier befindet sich die Schwelle zur Gewinnzone. Eine andere Bezeichnung für den Break-Even-Point ist daher die "Gewinnschwelle". Diese Größe erfüllt eine Informationsfunktion und eine Steuerungsfunktion.
Die Bestimmung des Break-Even-Points kann beispielsweise in folgenden Fällen relevant sein: Der Inhaber oder Geschäftsführer eines gerade gegründeten Unternehmens möchte die Gewinnschwelle für sämtliche Produkte ermitteln (Mehr-Produkt-Betrachtung). Ein bestehendes Unternehmen möchte das Sortiment erweitern und den Break-Even-Point für das neue Produkt berechnen (Ein-Produkt-Betrachtung). Bei der Ein-Produkt-Betrachtung ist die Ausweisung des Break-Even-Points als Stückzahl üblich. Dagegen werden Sie bei der Mehr-Produkt-Betrachtung den gesamten Umsatz ausweisen.
Die Berechnung des Break-Even-Points ist möglich, wenn der Umsatz und die Gesamtkosten bekannt sind. Der Umsatz ist das Produkt aus Menge und Preis. Andere Bezeichnungen für den Umsatz sind "Erlös" oder "Umsatzerlös". Die Gesamtkosten sind die Summe aus den variablen Kosten und den fixen Kosten. Während die variablen Kosten von der produzierten Menge abhängen (zum Beispiel Materialkosten), werden fixe Kosten unabhängig von der Menge wirksam (zum Beispiel Miete, Grundsteuer). Wenn Sie die gesamten variablen Kosten durch die produzierte Menge teilen, erhalten Sie die variablen Stückkosten. Diese bilden die kurzfristige Preisuntergrenze für ein Produkt. Denn wenn Sie das Gut zu einem geringeren Preis anbieten, erzielen Sie mit jedem verkauften Stück einen Verlust. Dies kann langfristig kein Unternehmen verkraften.
Wenn Sie die variablen Stückkosten vom Preis pro Stück abziehen, erhalten Sie den Deckungsbeitrag pro Stück:
Deckungsbeitrag pro Stück = Preis pro Stück - variable Stückkosten
Wenn Sie den Deckungsbeitrag eines Produkts für das Unternehmen bestimmen möchten, sollten Sie bei dieser Formel auf beiden Seiten die produzierte Menge multiplizieren. Dann ergibt sich:
Deckungsbeitrag = Umsatz - variable Kosten
Dieser Deckungsbeitrag gibt Ihnen Auskunft darüber, in welchem Umfang das Produkt zur Deckung der fixen Kosten des Unternehmens beiträgt. Mit Hilfe dieser Größen können Sie die Gewinnschwelle ermitteln.
Der Break-Even-Point ist erreicht, wenn:
Umsatz = Gesamtkosten
oder umgestellt:
Umsatz - Gesamtkosten = 0
Entsprechend der oben genannten Formeln erhalten Sie:
(Preis x produzierte Menge) - ((variable Stückkosten x produzierte Menge) + fixe Kosten) = 0
Diese Gleichung können Sie nun zur produzierten Menge hin auflösen. Dann ergibt sich:
produzierte Menge = fixe Kosten / (Preis - variable Stückkosten)
Den Nenner dieses Bruchs können Sie gemäß der oben genannten Formel durch den Deckungsbeitrag pro Stück ersetzen. Hieraus ergibt sich die Formel:
Break-Even-Point = fixe Kosten / Deckungsbeitrag pro Stück
Durch die Anwendung dieser Formel erfahren Sie, welche Menge des Produkts Sie mindestens verkaufen müssen, um die Gewinnschwelle, also den Break-Even-Point, zu erreichen.
Ein Textilunternehmen möchte neue Arbeitshandschuhe absetzen. Die fixen Kosten für die Produktion betragen 600€ pro Monat. Die variablen Kosten pro Stück (pro Paar Handschuhe) belaufen sich auf 2€. Der Preis für ein Paar Handschuhe soll 5€ betragen. Das Unternehmen möchte den Break-Even-Point bestimmen.
Der Deckungsbeitrag pro Paar Handschuhe errechnet sich wie folgt:
5€ - 2€ = 3€
Nun können Sie die Formel für den Break-Even-Point anwenden:
600 € / 3€ pro Stück = 200 Stück
Das Unternehmen muss also mindestens 200 Paar Handschuhe verkaufen, damit es den Break-Even-Point erreicht. Ab dem 201. Paar erzielt das Textilunternehmen einen Gewinn durch die Produktion der Arbeitshandschuhe.
Wenn Sie eine Break-Even-Point Analyse für Ihr Unternehmen durchführen möchten, dann sollten Sie die folgenden Größen so exakt wie möglich erheben:
Zur Veranschaulichung empfiehlt es sich, eine Excel-Vorlage zu verwenden. Durch die Eingabe der Formel für den Break-Even-Point erhalten Sie automatisch das Ergebnis und können erkennen, wie sich die Änderung einzelner Größen auf die Gewinnschwelle auswirkt.
Der Break-Even-Point bezeichnet den Punkt, an dem der Umsatz genau den Kosten entspricht. Ab diesem Punkt erwirtschaftet das Unternehmen einen Gewinn. Die Kosten beziehen sich entweder auf ein einzelnes Produkt oder auf das gesamte Unternehmen. Dadurch erfahren Sie, welche Menge Sie absetzen müssen, damit die Kosten gedeckt sind. Falls die Gefahr besteht, dass Ihr Unternehmen in die Verlustzone gerät, erkennen Sie das mit Hilfe dieser Größe frühzeitig.