14.02.2020 | Business
Mitarbeiterführung für Dummies - so geht's! von Katja Brauchle
Haben Sie ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut und inzwischen auch schon ein paar Mitarbeiter? Dann haben Sie aller Wahrscheinlichkeit nach auch bereits gemerkt, dass es für die Personalführung keine Allzwecklösung gibt. Es gibt nicht grundsätzlich DIE gute oder DIE schlechte Mitarbeiterführung (Ausnahme: Sie sind ein Choleriker und schreien Menschen oft an – das ist nie gut). Menschen sind verschieden und was beim einen gut ankommt, kann bei der anderen für Ärger und Frust sorgen. Die folgenden Tipps können Ihnen dabei helfen, langfristig Mitarbeiter erfolgreich zu führen.
Und zwar nicht als Person, die gern Spaghetti isst und 80er-Jahre-Musik hört, sondern als Führungspersönlichkeit. Denn nicht jeder ist ein „natural born leader“. Überlegen Sie, welche Art von Chef Sie sein möchten und welche Voraussetzungen es dafür braucht. Dann fragen Sie sich, was davon Sie schon haben und wo Sie noch lernen sollten. Fällt es Ihnen zum Beispiel schwer, unliebsame Entscheidungen zu treffen, weil Sie niemanden verletzen möchten? Damit müssen Sie als Chef klarkommen. Sie werden nicht immer alle glücklich machen können. Und Sie werden auch niemals von allen geliebt werden. Wichtig ist, dass Sie sich selbst treu bleiben und authentisch sind. Weil das nicht immer so leicht ist und auch ein Chef ab und zu Unterstützung gebrauchen kann, gibt es zahlreiche Coachings und Workshops für Führungspersönlichkeiten, die genau auf solche Themen und Problematiken eingehen. Mitarbeiterführung lässt sich lernen!
Die IHK beispielsweise bietet diverse Kurse zur Mitarbeiterführung an, bei denen jeder für seine Bedürfnisse den richtigen finden kann. Auch die Haufe Akademie hat ein breites Angebot für Führungskräfte und solche, die es noch werden wollen.
Wie finden Sie raus, was Herr Maier von einem Chef erwartet und wie er geführt werden möchte? Indem Sie mit ihm sprechen – klar. Doch was so naheliegend ist, wird häufig übersehen. Deshalb betonen wir es gern: Lernen Sie Ihre Mitarbeiter kennen und zwar über die Arbeitsebene hinaus. Sie müssen natürlich nicht mit jedem Ihrer Angestellten einmal pro Woche nach der Arbeit einen trinken gehen (es spricht aber auch nichts dagegen, sofern beide Seiten dazu Lust haben). Aber wenn Sie herausfinden wollen, welcher Führungsstil bei jemandem funktioniert, hilft es zu wissen, wie jemand denkt und fühlt. Schaffen Sie in Gesprächen ein Umfeld, das vertrauenserweckend wirkt. Eine gemeinsame Mittags- oder Kaffeepause in entspannter Atmosphäre wirkt oft Wunder. Seien Sie offen und ehrlich – dann ist es auch Ihr Gegenüber.
Nicht jedem fällt es leicht, sich in andere hineinzuversetzen. Sie müssen auch nicht drei Wochen schwarz tragen, wenn Frau Müllers Hamster gestorben ist, um Solidarität zu zeigen. Aber versuchen Sie, nachzuvollziehen warum jemand sich gerade auf eine bestimmte Weise verhält und bringen Sie Verständnis auf, insbesondere wenn es sich um eine schwierige Situation handelt. Und seien Sie sich bewusst, dass Menschen Situationen unterschiedlich bewerten. Für Sie ist es vielleicht nach 2 Minuten erledigt, dass der Hamster gestorben ist. Aber Frau Müller braucht dafür möglicherweise eine ganze Woche oder länger und das ist auch ok. Solange ihre Arbeit nicht darunter leidet, sollten Sie Frau Müller bitte nicht sagen, dass es langsam auch mal wieder gut ist mit der Trauer.
Es ist leider wahr: Viele Chefs und Teamleiter hören nicht richtig zu. Ob es jetzt daran liegt, dass Sie zu viel im Kopf haben oder sich nicht für die Themen Ihrer Mitarbeiter interessieren: es zeugt nicht gerade von Respekt. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn Ihnen irgendwann auch kein Respekt mehr gezollt wird. Oder wenn Ihnen die Angestellten massenweise davon laufen, weil sie sich nicht ernstgenommen oder gar unwichtig fühlen. Außerdem könnten Ihnen tolle Ideen und Projekte verloren gehen, wenn Sie nicht zuhören. Es ist keine Schwäche, einem Angestellten auch mal die Lorbeeren zu lassen, ganz im Gegenteil. Alle Beteiligten können nur profitieren. Wenn Sie glauben, dass Sie durch Zuhören ein Zeitproblem bekommen: Richten Sie eine feste Sprechstunde ein. Dann kann jeder, der gerade ein Thema hat, aktiv auf Sie zukommen.
Glauben Sie mir: Es gibt im Arbeitsleben absolut nichts Schlimmeres, als Vorgesetzte, die ihre Hände immer in Unschuld waschen und ihre eigenen Fehler Angestellten in die Schuhe schieben wollen. Mit so einem Benehmen schaffen Sie sich nur Feinde in den eigenen Reihen. Und dass sich das nicht positiv auf Ihren Geschäftserfolg auswirken kann, muss Ihnen klar sein. Denn die Zeiten, zu denen Angestellte aus Angst vor Jobverlust geschwiegen haben, sind längst vorbei. Dank Fachkräftemangels verlieren Sie wertvolle Mitarbeiter heutzutage schneller, als Ihnen lieb ist.
Klar, Ihr Mitarbeiter wird dafür bezahlt, dass er seine Arbeit ordentlich verrichtet. Dennoch wird es die Beziehung zu Ihnen und Ihrem Unternehmen nur stärken, wenn Sie auch einfach mal „Danke für deine gute Arbeit“ sagen, wenn beispielsweise ein schwieriges Projekt gut abgeschlossen wurde. Wertschätzung zählt oft mehr als Geld. Und wer sich nicht im aktuellen Unternehmen nicht wertgeschätzt fühlt, sucht früher oder später nach einem Job, bei dem das der Fall ist.
Es gibt Menschen, die auf Hierarchie Wert legen und die sich in festen Strukturen am wohlsten fühlen. Es gibt aber auch diejenigen, denen so ein Denken zuwider ist. Wenn Sie sicher gehen möchten, dass Ihre Angestellten zufrieden sind, begegnen Sie Ihnen auf Augenhöhe. Sie werden schnell merken, ob das gut ankommt oder eher nicht. Auch in diesem Fall gilt: Passen Sie sich Ihren Mitarbeitern an. Es ist allerdings recht wahrscheinlich, dass zumindest die Millennials in Ihrem Team auf Hierarchie eher allergisch reagieren.
Waren Buffet, amerikanischer Unternehmer und Großinvestor, sagte einst: „Umgib dich mit Leuten, die besser sind als du selbst". Wer so denkt, hat schon begriffen, dass er die Weisheit nicht für sich allein gepachtet hat. Nehmen Sie sich daran ein Beispiel und demonstrieren Sie nicht permanent Ihre vermeintliche Überlegenheit. Sie haben schließlich bewusst Leute eingestellt, die auf deren Gebiet Spezialisten sind. Und seien Sie sich sicher: Wenn Sie permanent betonen, was Sie schon alles Tolles geleistet haben und Ihren Angestellten das Gefühl geben, alles besser zu wissen, wird das früher oder später nach hinten losgehen.
Möchten Sie in einem Unternehmen arbeiten, in dem Sie nie etwas zu Zielen, Problemen und Chancen erfahren? Oder höchstens noch über den Flurfunk, weil irgendwer irgendwas zufällig aufgeschnappt hat? Wenn Sie das nicht möchten, dann seien Sie auch nicht so ein Unternehmer. Wenn Sie Informationen nicht weitergeben, wissen Ihre Mitarbeiter nicht, worauf sie überhaupt hinarbeiten. Das wirkt nicht nur demotivierend, sondern zeugt auch nicht von Vertrauen. Seien Sie transparent. Wenn jeder weiß, wo die Reise hingehen soll, wird sie wesentlich einfacher und angenehmer für alle.
Sofern Sie diese – gar nicht mal so schwierigen – Tipps beachten, klappt’s nicht nur mit dem Nachbarn, sondern eben auch mit den Angestellten. Und das wird unmittelbar zu Ihrem Unternehmenserfolg beitragen. Schließlich sind es auch und gerade Ihre Mitarbeiter, die „den Laden“ am Laufen halten. Wenn sie das mit Spaß und Motivation tun, stehen die Chancen besser, dass er auch lange läuft.
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