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05.12.2019 | Gründerstories
Interview mit Anke Lindenmaier, geführt von: Katja Brauchle
PNM. Recruiting. Consulting. besteht aus einem Dreierteam, das sich um die Vermittlung von hochqualifizierten Arbeitskräften überwiegend für die Luftfahrt- und Automobilbranche kümmert. Entstanden aus einer der bekanntesten Zeitarbeitsfirmen im Ulmer Raum haben die drei früh erkannt, dass sich die Anforderungen am Arbeitsmarkt verändern und Recruiting das Modell der Zukunft ist. Anke Lindenmaier, verantwortlich für das Business Development, hat uns erzählt, wie es zu PNM. kam und warum es niemals einen Zweifel an der Entscheidung gab.
Liebe Anke, wann habt ihr PNM. gegründet?
Es gibt eigentlich mehrere Gründungsdaten. Noch bei der MASSARBEIT (Muttergesellschaft / Zeitarbeitsunternehmen) haben wir Ende 2009 mit der Vermittlung von Ingenieuren und kaufmännischen Mitarbeitern angefangen. Wir hatten dann innerhalb der MASSARBEIT den Office-Bereich und den Bereich Engineering. Es kam dann zunehmend zu direkten Vermittlungen. Der Arbeitsmarkt hat sich ja in den letzten Jahren stark verändert und ist mehr zum Bewerbermarkt geworden. So wurden in unserem Bereich die Überlassungen immer weniger und die Vermittlungen immer mehr.
Da uns die Kunden aber als Unternehmen überwiegend mit Überlassungen kannte, haben wir den Bereich der direkten Vermittlung schließlich ausgegliedert und eine eigene Marke geschaffen. Das war 2016 unter dem Namen Personal nach Maß, es war also die Verbindung zur MASSARBEIT noch recht stark da. 2018 haben wir uns dann in PNM. umbenannt, weil wir uns wirklich als eigene Marke präsentieren und keinen Grund zur Verwirrung geben wollten. Als Team sind wir seit 2015 in dieser Konstellation zusammen und wir drei haben unser Knowhow in die neue Marke mitgebracht.
Ihr seid also aus einer Zeitarbeitsfirma entstanden. Wie kam es zu der Idee mit PNM.?
Die Idee entstand durch Rückmeldungen unserer Kunden und Kandidaten, uns von der Zeitarbeit besser abzugrenzen. Die Zeitarbeit hatte in der Presse und der öffentlichen Wahrnehmung ja eher einen schlechten Ruf und unsere Kundengruppe bevorzugt auch die Direktvermittlung. Deshalb haben wir uns entschieden, das zu trennen. Wir wollten bei Kunden dann auch als Vermittler wahrgenommen werden, deswegen kam es überhaupt zu der Idee. Die Idee zum ersten Namen kam dann recht schnell und wichtig war uns auch die räumliche Trennung. Dabei hat geholfen, dass wir ein kleines, inhabergeführtes Unternehmen sind. Da wurde ohne lange Entscheidungswege oder Hierarchieebenen entschieden. Bis wir unsere „DNA“ gefunden haben, hat es allerdings ein bisschen gedauert, also wenn man sich die Entwicklung vom ersten Logo bis zum jetzigen Erscheinungsbild anschaut, der Prozess war erst letztes Jahr wirklich abgeschlossen. Da wollten und wollen wir uns auch klar von der MASSARBEIT abheben.
Gab es zu irgendeinem Zeitpunkt Bedenken, dass ihr die Firma finanziell ohne die „Mutterfirma“ nicht stemmen könntet?
Zu Beginn musste die Muttergesellschaft natürlich in Vorleistung gehen. Dabei hat die Möglichkeit, sich aus dem existierenden Geschäftsbereich heraus zu entwickeln sehr geholfen. Aber das gesamte Team und vor allem auch die Geschäftsleitung standen von Anfang an hinter der Idee. Und beide Marken profitieren auch voneinander, so können wir Kunden untereinander auch einfach mal weiterschicken, wenn einer der Bereiche besser passt. Es gibt also Synergien in beide Richtungen. Aber natürlich will man als „Profit Center“ auch profitabel arbeiten. Die Angst, dass wir das nicht hinbekommen, gab es aber eben dank dieser Synergien nicht.
Läuft PNM. heute schon eigenständig?
Ja, wir haben einen eigenen Markenauftritt, der bei Kunden und Kandidaten gut ankommt. Auch die, die anfangs vielleicht noch verwirrt waren von den zwei Marken, haben inzwischen begriffen, dass PNM. eine eigene Marke ist und man kennt uns jetzt als Personalvermittler und Recruiter. Wie gesagt nutzen wir von PNM. auch mal Synergieeffekte mit der MASSARBEIT, aber unser Tagesgeschäft wickeln wir komplett eigenständig und hier in unseren eigenen Räumen ab.
Gab es Momente, in denen ihr alles hinschmeißen und das Kapitel PNM. wieder schließen wolltet?
Nein. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Strategie die richtige ist und beobachten auch bei anderen Unternehmen in unserem Markt, dass sie eigene Marken und Subunternehmen für direkte Vermittlungen gründen. Das ist einfach zeitgemäß. Außerdem erhalten wir von allen Seiten regelmäßig sehr positive Rückmeldungen, das bestärkt einen natürlich auch noch zusätzlich.
Habt ihr euch gegen Risiken abgesichert? Welche Versicherungen habt ihr?
Da wir ein Geschäftsbereich innerhalb der MASSARBEIT Personalservice GmbH sind und (bisher) noch keine neue GmbH gegründet haben, mussten wir für PNM. keine neuen Versicherungen abschließen, sondern sind über die MASSARBEIT versichert. Da sind aber alle gängigen Versicherungen wie die Betriebshaftpflicht vorhanden.
Wenn ihr heute nochmal an dem Punkt stehen würdet wie damals vor der Gründung, würdet ihr etwas anders machen?
Man lernt immer dazu im Leben. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Aspekt, den wir rückwirkend betrachtet vielleicht anders oder aber in einer anderen Reihenfolge angehen würden. Aber weniger positive Erfahrungen gehören eben auch dazu, sowohl im privaten wie auch im beruflichen Umfeld. Davon sollte man sich nie entmutigen lassen, wenn man hinter seiner Idee steht und daran glaubt, dass man etwas Gutes geschaffen hat.
Danke für das tolle Interview Anke, und weiterhin ganz viel Erfolg!
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