(München, 15. Dezember 2022) Für Kleinst- und Kleinunternehmer gibt es zwei Sorten von Risiken. Erstens die offensichtlichen – zweitens, die nicht sofort sichtbaren. Eine aktuelle Studie von Finanzchef24 zeigt jedoch, dass ein Großteil der Selbstständigen im aktuellen Konjunkturumfeld aus Inflation und Energiekrise auf beiden Augen ziemlich blind ist. Nur rund jeder Dritte bezeichnet seine Kenntnisse rund um das Thema Gewerbeversicherung als sehr gut oder als gut (34 Prozent). Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) sieht erhebliche Lücken, in der Beauty-Lifestyle Branche sind es sogar 31 Prozent.
„Ein Großteil der Selbstständigen ist kaum aufgeklärt und riskiert täglich seine finanzielle Existenz und Unabhängigkeit durch Nichtwissen. Besonders problematisch ist, wenn diese Unwissenheit auf überlebenswichtige unternehmerische Aktivität trifft,“ sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung beim Insurtech Finanzchef24. Denn: „Die Risiken werden umso mehr, je mehr Kleinst- und Kleinunternehmer ihren Wirkungsradius ausweiten. Dort, wo neue Chancen warten, kann das Nichtwissen um begleitende Gefahren schnell zur existenziellen Bedrohung werden.“
39 Prozent beurteilen ihr Wissen über Gewerbeversicherungen als befriedigend. Payam Rezvanian: „Es bestehen über alle Branchen hinweg Wissenslücken, aus denen sich wiederum neue Risiken für den Einzelnen ergeben. Nicht nur der Arbeitsausfall durch Krankheiten oder Unfälle sind ein real mögliches Risiko. Diese Art von Risiken können sich viele Unternehmer immerhin noch vorstellen. Für das Geschäft sind vor allem die Risiken kritisch, die viele nicht auf dem Radar haben.“ Laut Statista wurde im Jahr 2021 rund 210.000-mal in Fahrzeuge eingebrochen. Und Fahrzeuge selbst wurden beispielsweise 22.000-mal gestohlen. „Was das für einen freiberuflichen Fotografen, einen Handwerker oder einen mobilen Friseur bedeuten kann ist immens. Denn mit dem Einbruch oder Diebstahl fehlt plötzlich das tägliche Arbeitsgerät.“ Die Gefahr durch Materialdiebstahl hat durch die Lieferengpässe und Preisexplosion nochmals deutlich zugenommen. Auch Hackerangriffe sind selbst am Fundament der Wirtschaft angekommen und betreffen lange nicht mehr nur Konzerne.
„Welche Absicherungsmöglichkeiten der Gewerbeversicherung es gibt, ist vielen nicht klar, wie unser jüngster Gewerbeversicherungsreport zeigt“, sagt der Experte. Der erste Schritt zu mehr Daten und Fakten ist das Klarwerden darüber, wo Lücken existieren. Welche Versicherungen braucht wer? Welche sind Pflicht und welche Kür? Welche Versicherungen sind für Ausschreibungen notwendig? Ob Blaumann oder Weißkragen: Wichtig ist, den individuell sinnvollen Schutz auszutarieren. Denn die meisten Risiken lassen sich effizient und kostengünstig absichern – wenn sie richtig identifiziert werden und die Absicherung an mögliche Veränderungen angepasst wird.
Dafür empfiehlt sich eine regelmäßige Neubewertung und unabhängige Beratung. „Für die Zukunft vieler Selbstständiger bedeutet es, nicht nur flexibel auf die Anforderungen des Geschäftsalltags zu reagieren, sondern das Erarbeitete und die Arbeitskraft adäquat abzusichern. Auch wenn viele Risiken nicht vorhersehbar oder absicherbar sind – wie der aktuelle Krieg und die Preisexplosion zeigen – so sind doch viele gängige Gefahren durchaus bekannt“, sagt Rezvanian.
Über die Studie
Für den Gewerbeversicherungsreport hat Finanzchef24 zusammen mit dem Pannelanbieter Consumerfieldwork 654 Unternehmen und Selbstständige aus dem klein- und mittelständischen Bereich zur Marktentwicklung, wichtigen Zukunftsthemen und persönlichen Sorgen und Bedürfnissen befragt. Die vollständigen Ergebnisse können unter https://www.finanzchef24.de/service/studien/report-gewerbeversicherungen-3-2022 nachgelesen werden.
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